Bochum. . Fast drei Wochen nach dem rätselhaften Verschwinden des Arztes Christof G. glaubt seine Schwester immer öfter an ein Verbrechen. „Es wird für mich immer wahrscheinlicher“, sagte sie der WAZ.
Im Fall des spurlos verschwundenen Arztes Christof G. (53) aus Bochum-Weitmar glaubt die Schwester Ulrike immer öfter an ein Verbrechen. „Es wird für mich immer wahrscheinlicher“, sagte sie am Montag der WAZ. Andere Erklärungsmöglichkeiten hält sie nicht mehr für plausibel.
Nach dem Verschwinden des allein lebenden und geschiedenen Mannes am 15. August hatte sie erst befürchtet, dass er wohl beim Joggen im Weitmarer Holz ganz plötzlich durch gesundheitliche Akutprobleme und vielleicht einen Sturz zu Tode gekommen und versteckt liegen geblieben sein könnte. Sechs Spürhunde der Polizei hatten am 30. August in dem Waldgebiet allerdings nichts gefunden. Aber auch ein Suizid ist für die Schwester nicht realistisch. Das passe überhaupt nicht zu ihm. Erst drei Wochen vor seinem Verschwinden sei sie mit ihm und anderen Angehörigen spazieren gegangen und habe lange gesprochen. Da habe er „einen geordneten und zufriedenen Eindruck“ gemacht. Außerdem hätte er nie seine Tochter, mit der er sich am 15. August hatte treffen wollen, einfach versetzt. Das Gleiche gelte für seine Arztpraxis.
Auch eine plötzliche Flucht aus dem gewohnten Leben hält die Schwester für „undenkbar“. Ihr Bruder sei überhaupt kein spontaner Mensch. Außerdem lägen zum Beispiel noch seine Reisetasche und sein Koffer in seinem Haus. Kontoabbuchungen gebe es ebenfalls nicht. „Es ist höchste Zeit, in alle Richtungen zu denken.“
Die Polizei hat aber weiterhin keine konkreten Hinweise, sondern nur „Gerüchte und Vermutungen“, wie ein Polizeisprecher am Montag sagte.