Bochum. . Das Ruhrgebiet bietet mehr als Industriekultur. Dieser Wandertipp führt Sie auf krummen Wegen und engen Pfaden durch eher untypische Gegenden und lässt sie die grünen Seiten der Metropolregion erkunden. Ein Tourtipp durch das Weitmarer Holz in Bochum.
Das Wappen der Stadt Bochum zieren weder Schlägel und Eisen noch Hammer oder Zahnrad, kein Hinweis auf die kurze Ära von Kohle und Stahl. Das Wappen zeigt vielmehr ein Buch – und liefert damit einen Hinweis auf das ursprüngliche Bochum: ein Buchenwald mit einer Siedlung.
Bochum, mit langem „o“ gesprochen, ward früher auch Bochem geschrieben, was so viel heißt wie Buchenheim, eine Ansiedlung an oder inmitten von Buchen. Von dieser heimatlichen Baumart leiten sich auch die Wörter Buchstabe und Buch her.
Das Weitmarer Holz
Ein Buch bestand ursprünglich aus einem Packen zusammengebundener Buchenrinden, auf welche die Germanen ihre Runen schrieben. Der Name Bochum wiederholt sich also in dem „sprechenden“ Wappen mit dem Buch.
Wer durch das Weitmarer Holz wandert, wo noch zahllose Buchenstämme in den Himmel ragen, begibt sich somit in ein kleines Refugium des ursprünglichen Bochums. Der Wald erzählt auch, wie Bochum später vom Bergbau- Fieber erfasst, mit Schächten und Stollen durchlöchert wurde – und wie die Stadt schließlich sogar nach den Sternen griff, was die silberne Kuppel der Sternwarte bezeugt.
Enge Täler zwischen kurvigen Berglein, beschattet von mächtigen Buchen – erleben Sie ein Bochum, wie Herbert Grönemeyer es noch nicht besang.
Weitmarer Holz in Bochum - die Wanderroute
0 m Unsere Tour beginnt am Parkplatz am Papenloh in Bochum- Sundern. Am Gasthaus Waldesruh (Borgböhmer) vorbei geht es bergan, die asphaltierte Privatstraße entlang.
210 m Am Querweg biegen wir rechts ab, auf einen etwas verwilderten Pfad, der über den Rücken der kleinen Anhöhe verläuft, zum Zeitpunkt meiner Erkundung ein leider recht verwahrlostes Wegstück.
380 m Am nächsten Querweg geht es links weiter auf einem Wanderweg, der mit einer Raute markiert ist. Der Weg verspringt kurz darauf um einige Meter nach rechts, um dann in alter Richtung bergab zu führen. Auch an der Wegspinne (Kreuzung) bleiben wir in unserer Richtung. Auch an der nächsten Wegspinne, wo links ein Sportplatz liegt und der Weg mit der Raute nach rechts führt, bleiben wir in der bisherigen Richtung. Bald gehen wir an der Umzäunung des Wildgeheges (1) entlang, das rechts von uns liegt. Hier können wir vierbeinige Waldbewohner beobachten.
1000 m Am Ende der Umzäunung, wo links oberhalb des Weges eine Schutzhütte (2) steht, geht es rechts herum.
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1250 m An der Kreuzung, wo der Zaun nach rechts abknickt, halten wir uns geradeaus.
1350 m Kurz darauf knickt unsere Strecke rechts ab auf den Weg mit der Raute, neben dem ein Reitweg verläuft. Kurz vor der Straße liegt links ein Treffpunkt für Schachspieler.
1530 m An der Straße gehen wir etwas nach links, ...
1560 m ... um sogleich an der anderen Straßenseite, an einem Parkplatz, wieder im Wald zu verschwinden.
1650 m Bevor wir die Häuser erreichen, biegen wir rechts ab auf einen unscheinbaren Pfad. Wir überqueren einen Reitweg und bleiben auf dem Pfad, der sich bald mit dem Reitweg vereinigt und nach rechts biegt. Beidseits des Weges sind die Reste einer Bunkeranlage (3) zu erkennen. Auch dort, wo es links zu den Häusern geht, bleiben wir in der Richtung. Der Weg beschreibt eine S-Kurve und entfernt sich von den Häusern.
2290 m Wo der Weg abknickt und nach links bergab führt, gehen wir nach rechts auf die Schutzhütte (4) und einen Spielplatz zu. Doch noch vor der Schutzhütte biegen wir links ab und folgen dem Weg, der am Hang entlang führt. An einer weiteren Schutzhütte 5 vorbei gehen wir ins Tal. Dort unternehmen wir einen kleinen Abstecher zur Turmruine des Bliestollens (6) . Sie erinnert daran, dass in dieser Gegend nicht nur Steinkohle, sondern kurzzeitig auch Blei gefördert wurde. Näheres zum Bergbau ist mehreren Infotafeln zu entnehmen.
Weitmarer Holz in Bochum - die Wanderroute, Teil 2
3050 m Von der Turmruine geht es zurück und nach links in den Wald hinein, immer bergan, auf die Häuser zu.
3630 m Etwas weiter rechts führt zwischen den Häusern ein Weg abwärts, vorbei an einer kleinen Kirche.
3800 m Gleich hinter der Kirche halten wir uns links.
3920 m Es geht über die Straße hinweg über einen Privatweg, der zwischen den Häusern verläuft und nach links (O) abknickt. Wo wir die Wiesen erreichen, haben wir einen schönen Ausblick (7) auf das Ruhrtal. Bald sind wir wieder im Wald verschwunden.
4530 m Bevor der Weg steiler abfällt, biegen wir zwischen zwei Absperrpfosten nach rechts ab. Der Weg kurvt bald nach rechts (W). Links liegt kurz darauf eine kleine Wiese, von der ich nicht weiß, was es damit auf sich hat.
5020 m An der Schutzhütte (8) halten wir uns rechts. Der Weg ist mit der Raute gekennzeichnet. Rechts steht eine dicke Buche, gleich darauf eine zweistämmige Buche mit mächtigen Wurzeln. Links blicken wir auf Wassergewinnungsanlagen im Ruhrtal.
5900 m Bevor wir in die Siedlung kommen, biegen wir links ab. Immer liegt links von uns (S) das Ruhrtal. Wo wir rechts die Kuppel der Sternwarte sehen, gehen wir weiter geradeaus, kurzzeitig an einem Zaun entlang.
6310 m Wir biegen rechts ab auf einen Weg, der mit einem Kreis gekennzeichnet ist. Wo der Weg sich gabelt, halten wir uns rechts. Der Weg knickt bald nach rechts (NO).
6770 m Wir überqueren die Straße und laufen weiter in nördliche Richtung. Rechts des Weges liegt die Sternwarte (9) , wo neugierige Menschenkinder den Sternen hinterherschauen können. Gegenüber der Warte befindet sich ein Gasthaus mit Biergarten. Wir kommen an einen Spielplatz, wo sich der Weg gabelt. Dort halten wir uns rechts, bleiben also in unserer Richtung. Kurz darauf sind wir zurück am Ausgangspunkt unserer Wanderung.
7160 m Unsere abwechslungsreiche Tour war rund 7,2 km lang.