Peinlich berührt war Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD), als der Nokia-Konzern ihr 2008 ohne Vorwarnung mitteilte, das Nokia-Werk werde geschlossen. Die OB war entsetzt wie viele andere auch, der Kampf um die vielen Arbeitsplätze ging verloren. Der Konzern blieb hart, auch als zwei Frauen in Finnland persönlich beim Vorstand vorsprachen – Betriebsratsvorsitzende Gisela Achenbach und IG Metall-Chefin Ulrike Kleinebrahm.

„Nie wieder Nokia“, schworen damals nicht wenige Bochumer Politiker ergrimmt.

Doch jetzt stellt sich heraus, dass die rotgrün geführte Stadt beim Kauf von neuen Diensthandys ausnahmslos wieder auf Nokia zurückgreift, was wiederum andere peinlich berührt. Dabei gibt es einen politisch durchsetzten Arbeitskreis für die elektronische Datenverarbeitung. Doch die darf nichts entscheiden, nur empfehlen. Fazit: Dass Nokia zurückkehrt, hatten viele gewünscht, aber wohl nicht so.