Bochum.

Mehr Kultur für Kinder und Jugendliche hat der „Kulturrucksack NRW“ zu bieten, der in Bochum stellvertretend für landesweit 28 Kommunen geöffnet, sprich: offiziell vorgestellt wurde. Mit dem Kulturrucksack wollen das NRW-Familienministerium und die Städte die kulturelle Bildung und die kreative Eigentätigkeit vor allem von benachteiligten Kindern und Jugendlichen fördern.

„Kulturelle Bildung kann einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung leisten. Voraussetzung allerdings ist, dass wir die Tür zu Kunst und Kultur für alle Kinder und Jugendliche so früh und so weit wie möglich öffnen“, betont Familien- und Kulturministerin Ute Schäfer (SPD).

In Bochum wird die zentrale Veranstaltung zum Kulturrucksack im Pilotjahr ein Kultur-Erlebniscamp im Kulturhaus Thealozzi sein, an dem vom 30. Juli bis bis zu 100 Jugendliche teilnehmen können. In dem zweiwöchigen Ferienlager lernen die Jugendlichen in zehn unterschiedlichen Workshops verschiedene kulturelle Techniken und Darstellungsformen kennen - ganz praktisch, zum Mitmachen.

Den Kulturrucksack, den es andernorts, etwa in Nürnberg, schon länger gibt, soll es in den nächsten Jahren flächendeckend in 100 NRW-Kommunen geben. „Er soll dauerhaft finanziell unterstützt werden“, versichert die Ministerin. Was die Ausstattung angeht, unterstützt das Land die Kulturrucksack-Kommunen mit jährlich 4,40 Euro pro Kind oder Jugendlichen in der genannten Altersgruppe.

Für den Herbst sind weitere Förderprojekte u.a. mit den Bochumer Symphonikern, dem Kinder- und Jugendtheater im Kulturmagazin Lothringen und der Stadtbücherei vorgesehen. Und das ist bis jetzt drin im Bochumer „Rucksack“:

„Kinder und Eisenbahnen der Welt“ heißt es vom 17. bis 19 Juli im Eisenbahnmuseum Dahlhausen. Züge verbinden immer auch Kulturen - Kinder aus verschiedenen Kulturkreisen erzählen daher in diesem Workshop von ihren Erlebnissen mit der Eisenbahn.

Rappen, singen, texten, tanzen

Tanz- und Musikworkshops mit X-Vision Ruhr gibt es bis zum 31. Oktober in der Realschule Höntrop. Rappen, singen, texten, tanzen - die Profis von X-Vision Ruhr zeigen, wie man’s richtig macht!

Im Schauspielhaus dreht sich ab Oktober alles um das Stück „Unser Lehrer ist ein Troll“ (von Dennis Kelly), eine Inszenierung des Jungen Schauspielhauses im Theater Unten. Ein Stück mit Tiefgang: Holly und Sean, die schrecklichen Zwillinge, müssen feststellen, das ihr neue Schulleiter ein Troll ist. Der, weil er nun mal ein Troll ist, Kindern und Lehrern bei der kleinsten Ungezogenheit den Kopf abreißt – das ist wörtlich zu verstehen. Und statt Französisch, Mathe oder Geschichte zu lernen, müssen die Schüler fortan in der Goldmine schuften, die auf dem Schulhof ausgehoben wird. Jeden Tag verhängt der Troll neue Strafmaßnahmen – aber niemand rebelliert. Nur Sean und Holly wollen sich nicht kampflos geschlagen geben. Bei Vorstellungsbesuchen bietet das Theater den Kulturrucksack-Kindern Vor- oder Nachbereitungen an. Dabei werden die zentralen Themen des Stückes in Übungen, Spielen und Improvisationen aufgegriffen.