Bochum.. Für die am Freitag vollständig ausgebrannte Fischbude auf dem Markt vor dem Rathaus ist bereits Ersatz geschaffen worden. Bereits am Dienstag stand der Komgagnon des betroffenen Fischhändlers mit einem neuen Wagen an der selben Stelle.
Als sei nichts passiert, stand die Fischbude „Der Holländer“ am Dienstag wieder an ihrem alten Platz. Am Freitag war ein gleichnamiger Verkaufswagen auf dem Markt vor dem Rathaus völlig ausgebrannt. Das Bild der Flammen, die nur ein Wrack zurückließen und alle fünf Mitarbeiter verletzten, war schockierend. Doch bereits am Dienstag konnten die Kunden an gleicher Stelle erneut rohen und auch fertig zubereiteten Fisch kaufen.
Der Dortmunder Detlef Gelkowski, Kompagnon des verletzten Fischbudenbetreibers August van der Velde, war kurzfristig mit seiner eigenen Fischbude eingesprungen. „Ich mache jetzt holländische Flaggen dran, dann sehen die Kunden, dass wir es sind“, meinte er.
Das Feuer am Fischstand war am Freitag gegen 13.15 Uhr im Bereich der Fritteuse ausgebrochen. Die Ursache ist noch ungeklärt. Nach Angaben der Polizei hatte es auch eine Verpuffung gegeben. Kurz darauf war der Wagen total zerstört.
„Ich bin sofort rüber“
Bernd Scholl, der direkt gegenüber seit acht Jahren die „Gulasch-Kanone“ betreibt, erinnerte sich am Dienstag: „Ich habe gesehen, wie die Fritteuse in Brand geraten ist. Dann ging in Sekunden eine Stichflamme durch den Wagen. Die Mitarbeiter sind dann weggelaufen.“ Sein Standnachbar Mubashir Iqbal, der seit sieben Jahren gegrillte Hähnchen anbietet, erzählte: „Ich bin sofort rübergerannt mit einem Feuerlöscher, aber das Feuer war schon zu groß.“ Erst die Feuerwehr konnte die mächtigen Flammen, deren Rauch mit gewaltiger Wucht in den Himmel schoss, mit einem Strahlrohr niederringen.
Tobias Schneider, der auf dem Markt Backwaren der Hutzel-Vollkorn-Bäckerei verkauft, hatte das Feuer am Freitag als Privatmann erlebt. Er fuhr zufällig mit seinem Fahrrad vorbei. „Es war ein großer Auflauf. Mein Blick fiel sofort auf den ausgebrannten Wagen. Ich habe sofort nach den Mitarbeitern gefragt, weil ich die Leute kenne.“
Alle fünf krank geschrieben
Alle fünf Mitarbeiter - der Betreiber (66) sowie vier weitere Angestellte (37, 38, 39, 61) - erlitten Rauchvergiftungen und teilweise Verbrennungen an Armen und im Gesicht. Wie Fischbuden-Betreiber Gelkowski sagte, wurden sie teilweise bis Dienstag im Krankenhaus behandelt. Alle seien krank geschrieben. Sein Kompagnon van der Velde lasse seine Verbrennungen in Enschede versorgen. Er falle voraussichtlich vier bis sechs Wochen aus. Gelkowski meint: „Sobald er wieder gesund ist, steht er den Kunden mit seinen Scherzen wieder zur Verfügung.“
Van der Velde verkauft bereits seit vielen Jahren auf dem Bochumer Markt seinen Fisch. Gelkowski ist nun sozusagen die Krankheitsvertretung für ihn in den nächsten Wochen. Einige seiner Standplätze in Dortmund gibt er für diese Zeit auf.
Gelkowski schätzt, dass der ausgebrannte Wagen einen Schaden von rund 20.000 Euro angerichtet haben könnte. Der Betreiber ist allerdings versichert.
Das Ordnungsamt macht regelmäßige Kontrollen bei den Marktbeschickern. Auch Gelkowski musste am Dienstag seine Papiere vorzeigen: die „Prüfbescheinigung über die Prüfung von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken in Fahrzeugen“.