Bochum. .

Grund zur Freude gibt es auf Haus Kemnade: Die Ehrenamtlichen des Fördervereins Haus Kemnade/Musikinstrumentensammlung Grumbt e.V. haben mit freundlicher Unterstützung von Instrumentenbauern aus ganz NRW den „Klingenden Schrank“ erweitert.

„Er ist damit noch attraktiver worden“, freut sich Fördervereinsmitglied Melanie Richter.

Klingender Schrank? Was ist das denn? Wer noch nie von ihm gehört, nun aber neugierig geworden ist, dem sei der kommende Sonntag ans Herz gelegt. Am 24. Juni soll um 17 Uhr im Haus Kemnade präsentiert werden, was sich in den letzten Monaten alles getan hat, um die so umfangreiche wie einzigartige Bochumer Sammlung an Musikinstrumenten noch weiter zu entwickeln.

Unbekannte Instrumente

Der Hintergrund: Instrumente aus aller Welt hatte die 2008 verstorbene Solinger Pädagogin Lieselotte Stohlmann mit Leidenschaft und Interesse gesammelt. „Nicht, um sie nur zu besitzen, sondern vor allem als Anschauungsobjekte für ihre Schülerinnen und Schüler“, erläutert Melanie Richter. Ausprobieren sollten die Kinder und Jugendlichen diese in der Regel für sie vollkommen unbekannten Instrumente - und dabei auch über die menschliche Schöpferkraft im Bereich der Musik staunen lernen.

Auf der Suche nach einer Bleibe für ihre Kollektion stieß Stohlmann auf Instrumentensammlung Hans und Hede Grumbt, die bekanntlich im Haus Kemnade heimisch ist, und die sagenhafte 1800 Stücke umfasst. 2007 vermachte die Solinger Pädagogin ihren reichen Fundus dem Förderverein in Bochum, ihre Schwester Doris Schulz stiftete einen Schrank dazu: „Das war die Geburtsstunde des ,Klingenden Schranks’, der seitdem bei Führungen gern geöffnet wird“, wie Melanie Richter betont.

Unterstützer für ihr Engagement rund um die Musik haben die ehrenamtlichen Damen und Herren des Fördervereins bei der Musikinstrumentenmacher-Innung Nordrhein und Westfalen-Süd gefunden: Von Köln bis Dortmund reicht die Palette der Werkstätten, in denen während der letzten Monate Objekte für den „Klingenden Schrank“ restauriert und bespielbar gemacht worden sind; auch private Spenden machten das möglich.

Fidel und Bogen

„Dank des Engagements der Instrumentenbauer können all diese Instrumente zukünftig bei Führungen auch in die Hand genommen und ausprobiert werden“, freut sich Richter. Eine Fidel samt Bogen wurde vom Geigenbauer Balsereit der Brühler Firma Diastrad restauriert, einer Streichpsalter hat sich der Leverkusener Klavier- und Cembalomeister Enzenauer angenommen, eine Zither wurde vom Dortmunder Klavier- und Cembalobaumeister Reisberg, ein hängendes Xylophon aus Palisander von den Kölner Orgelbauwerkstätten Willi Peter wieder zum Klingen gebracht.

Also, nicht verpassen: Am Sonntag kann ab 17 Uhr freiem Eintritt geschaut, gestaunt und - ausprobiert werden!