Bochum.. Mehrere tausende Menschen kamen zum Auftakt des „6. Fahrradsommers der Industriekultur“ zur Jahrhunderthalle. Dort konnten sie sich auch ausführlich über Elektro-Fahrräder informieren. Der Markt mit diesen Zweirädern wächst stark.
„Der Markt ist stark wachsend, mit 30 Prozent Zuwachs pro Jahr“, sagt Christian Schertel, Verkaufsmanager in der Elektro-Fahrrad-Branche. Er stand am Sonntag beim Auftakt zum 6. „Fahrradsommer der Industriekultur“ an der Jahrhunderthalle neben den modernsten Exemplaren und berichtete über die neuesten Errungenschaften. Mehrere tausend Menschen waren zu dieser Mischung aus Fahrrad-Messe und Familienfest gekommen.
Schertel war einer von fast 70 Ausstellern, die der Einladung des Regionalverbandes Ruhr und der Bochumer Veranstaltungs GmbH gefolgt waren. Der Besucher (Eintritt frei) konnte so kleine putzige Zubehördinge wie eine Fahrrad-Klingel in Form eines Fußballes mit Fußballschuh als Klöppel (4,95 €) kaufen, sich aber auch über „ergonomischen Rahmenbau“ beraten lassen oder Probefahrten mit E-Fahrrädern machen. Bis zu 3500 Euro standen auf den Preislisten.
Über 90 Prozent der Elektrofahrräder sind „Pedelecs"
Verkaufsmanager Schertel sagt, dass in Deutschland rund 1,5 Millionen Elektro-Fahrräder durch die Gegend rollen. Über 90 Prozent davon seien es „Pedelecs“. Sie sind bis zu 25 km/h schnell und werden aus einem Mix aus Muskelkraft und einem bis zu 250 Watt starken Motor angetrieben. Man braucht weder einen Führerschein noch eine Versicherung. Auch eine Helmpflicht besteht nicht. Außerdem darf man damit auch noch auf dem Radweg fahren.
Der Haken: Die Reichweite liegt im Schnitt bei nur 50 Kilometern, wie Schertel sagt. Sie ist allerdings vom Akku, dem Motor, dem Gewicht des Fahrers und dem Gelände abhängig. Außerdem muss der Akku drei bis vier Stunden lang aufgeladen werden. Der große Vorteil: Eine Ladung kostet nur rund 15 Cent Stromkosten.
Moutainbike-Fahrer zeigten artistische Kunststücke
Dann gibt es auf dem Markt noch die S-Pedelecs und die „E-Bikes“, die beide schneller sind als die normalen Pedelecs - bis zu 50 km/h - aber auch versicherungspflichtig sind. Außerhalb dieser gängigen Modelle waren auf dem Fahrrad-Fest aber auch Exemplare zu bestaunen, die eher an eine aufgemotzte frisierte Harley Davidson erinnerten als an ein umweltfreundliches Fortbewegungsmittel.
Weil zu einer schönen Radtour aber nicht nur das Fahrzeug gehört, sondern auch eine Landschaft, haben sich auch Ausflugsziele wie der Kreis Unna oder die Stadt Witten mit ihren Radwegen vorgestellt.
Auch für die Unterhaltung war gesorgt. Fahrrad-Artisten aus dem Ruhrgebiet, die sich „MTB und BMX Freestyle Team“ nennen, zeigten auf einer Rampe ihre tollkühnen Künste. Außerdem bot das Familienfest Kindern auf einem Fahrradparcour die Möglichkeit, ihre Geschicklichkeit zu testen.
Der Regionalverband (RVR) hat ein neues großes Faltblatt mit vier „Schnuppertouren“ durch die „Metropole Ruhr“ herausgebracht. Eine führt von der Jahrhunderthalle zum Landschaftspark Hoheward (Erzbahntrasse) und ist 49 Kilometer lang. Weitere Infos beim RVR: 0180 51 816 20.