Bochum. .
„Mensch, in Bochum ist doch soviel los. Das müsste man doch für die Nachwelt erhalten“. So ähnlich haben sie wohl gedacht, die beiden Bochumer Jungs Jens Tampier (43) und Patrick Lambertus (44), als sie 2011 ihre Internet-Projekt „Bochumschau“ ins Leben riefen
Seit über einem Jahr auf Sendung, feiern diese Stadtblicke der etwas anderen Art bereits das erste runde Jubiläum: dieser Tage ging der 100. Clip online.
„Über 40.000 Besucher haben unsere kleinen und großen Geschichten aus Bochum schon gesehen“, freut sich Webdesigner Patrick Lambertus, dessen Firma Pixelhaus die Bilder auf www.bochumschau.de ans Laufen bringt. Wöchentlich klicken 4000 bis 6000 Leute die Seite an, wöchentlich werden aktuelle Filme eingestellt, wobei Jens Tampiers journalistisches Interesse sich kaum Beschränkungen auferlegt.
Vom Zeltfestival bis Urbanatix, vom VfL Bochum bis zur Bürgerkonferenz im RuhrCongress, von Porträts von Hennes Bender bis zu Elly Altegoers kultigem Kiosk im Ehrenfeld wird dokumentiert, was in Bochum passiert oder zu Hause ist. Jüngst konnte man Tampier mitten im Bermudadreieck vor dem Boom-Store mit seiner Kamera in Stellung gehen sehen. Dort hielt er den Aufbau des riesigen Bermuda-Logos über der Skaterbahn fest.
„Alle Filme bleiben auf bochumschau.de im Archiv-Bereich erhalten, so dass dort zum Beispiel auch die BO-Aktivitäten aus dem Kulturhauptstadtjahr 2010 angeklickt werden können“, sagt Tampier. Der TV-Journalist (u.a. für Sport1 und LIGA total) wird bei seiner Tätigkeit immer wieder mit Kuriositäten konfrontiert. So wurde der 100., der Jubiläumsfilm, ausgerechnet ein Clip über die Aktion „Der mit dem Bagger tanzt“, einem Open-Air-Beitrag während der Fidena, bei dem ein Tänzer und ein Bagger den Pas de deux auf der Viktoria-Brache übten. Um das so singuläre wie spektakuläre Event passend einzufangen, bemühte Tampier zeitgleich vier HD-Kameras.
Skurril auch „Einihauen und Eini…“, der Clip, der am Tag vor dem Pokalspiel Bochum vs. Bayern erschien. Er handelt von einem „Bayrischkurs“, den der aus Bayern stammende VfL-Verteidiger Philipp Bönig seinen japanischen Mitspielern Inui und Tese verpasste. Der VfL verlinkte den Film, was zur Folge hatte, dass der Länderanteil der Klicks zwischenzeitlich bei 80% japanischer Besucher lag....
Man könnte noch viele witzige, unterhaltsame und informative Beiträge aufzählen, etwa „Hotel Eden“, der hautnahe Einblick in den spektakulären Zustand des Verfalls der Bauruine am Ring bietet. Oder das „Spardosen-Museum“, das den heutigen Standort der Bimbo-Box aus dem Kaufhaus Kortum belegt. Die bochumschau-Aufnahmen der kultigen Musiktruhe wurden von Bochumer Facebook-Nutzern in alle Welt verbreitetet.
Am Besten aber ist es, sich selbst ein Bild von dieser bunten Bochumer Tüte zu machen, die Tampier und Lambertus da gepixelt haben. Ein Muss für uns Bochumer. Und für alle, die es werden wollen.