Bochum. Fünf junge Männer (17 bis 20) haben am Dienstag am Bochumer Amtsgericht eingeräumt, acht Trink- und Spielhallen sowie ein Wettbüro mit Pistolen und Maskierungen ausgeraubt zu haben.
Eine Gruppe blutjunger Männer hat am Dienstag vor dem Bochumer Amtsgericht eine riesige Serie von bewaffneten und maskierten Raubüberfällen gestanden. Zwischen November 2011 und Mitte Januar haben sie laut Anklage in Bochum und Herne in wechselnder Tatbeteiligung vier Kioske, vier Spielhallen und ein Wettbüro heimgesucht und fast immer mehrere hundert Euro erbeutet.
Auf der Anklagebank sitzen drei Bochumer (18, 18, 20), ein Herner (17) und ein Nottulner (17). Der Anklage zufolge rüsteten sie sich mit einer Softairpistole, einer Gaspistole, einem Schlagstock, einem Zimmermannshammer, dunkler Bekleidung, Einweghandschuhen, Nylonstrumpfhosen, Sturmhauben und Kabelbindern aus. Das Raubwerkzeug versteckten sie unter der Treppe im Keller eines Angeklagten. Die Auflistung der Raubzüge in der Anklage liest sich wie das Arbeitsprotokoll einer richtigen Gangsterbande: „Überfall! Geld her!“ habe ein Angeklagter zum Beispiel in einer Spielhalle zu einer Angestellten gesagt, wobei er eine Pistole auf ihre Brust gerichtet habe.
Mit Schlagstock zugehauen
In einem Kiosk in Herne sollen sie sogar 7000 Euro Beute erhofft haben. Doch so viel wurde es nicht. Der Kioskbetreiber sei mit einem Teleskopschlagstock zweimal auf den Kopf geschlagen und zu Boden gedrückt worden. Die Beute: eine Uhr, ein Ring und 600 Euro in bar.
In der Anklage stehen noch weitere Vorwürfe: ein Raub auf Jugendliche, ein Handtaschenraub auf eine 78-jährige Frau und ein Diebstahl bei einer fast 80-jährigen Großmutter: Ihr eigener Enkel soll ihr Schmuck im Wert von rund 1000 Euro geklaut haben.
Der Prozess wird fortgesetzt.