Bochum. Fahrzeugkorso als Demonstration für den Erhalt der Automarke. Oldtimermeile mit vielen Raritäten.

Der Geruch von Benzin erfüllte die Luft, als der Autokorso vor dem Rathaus ankam. Nachdem sich die Wagen, alles Opelfahrzeuge, um die große Glocke auf dem Vorplatz verteilt hatten, verebbte langsam das Knattern der rund 70 Motoren. Um 10 Uhr hatten sich am Samstag die „Opelfreunde” am Opel-Werk 1 getroffen, um gemeinsam in die Stadt zu fahren. „In dieser schweren Zeit für Opel wollen wir zeigen, dass wir zusammenhalten”, erklärte Rudolf Löhrmann, vom Bochumer Opelwerk-Verein. Er trug wie alle anderen Opelfreunde auf dem Platz auch ein gelbes T-Shirt mit dem Aufdruck „Wir sind Opel”. Anlass zum symbolträchtigen Treffen gab die „Auto 2009” und die zehnte Bochumer Oldtimermeile, die am Wochenende in der Innenstadt stattfand.

Schnell bildeten sich Grüppchen und die Wagen der unterschiedlichsten Baujahre wurden bewundert. Ob schnittiger Manta, praktischer Opel Kadett oder chromblitzender Oldtimer-Rekord, für jeden Geschmack hatte die Opel-Palette etwas zu bieten. „Alle sehen irgendwie gut aus, es ist schwer, sich zu entscheiden, welcher der schönste ist”, meinte Thomas Kruse, einer der Opelfreunde. Ein Schmuckstück war sicherlich der Kapitän Baujahr 1947. Daneben wurde aber auch Kurioses aus der Opelproduktion geboten: Fahrräder, Nähmaschinen und sogar ein Kühlschrank. Opel war einmal der weltgrößte Fahrradhersteller. Angesichts der vielen Opelfans war Kruse zuversichtlich, was die Zukunft ihrer Lieblingsautomarke angeht. „Es wird schon irgendwie weitergehen”, sagte er, „schließlich ist Opel Kult.”

Auf der Oldtimermeile gab es auch viele andere kultige Wagen zu bewundern: cremefarbene Cadillacs, verschiedenste Trabbis und ein Plymouth mit Heckflossen. Auch Legenden wie die BMW Isetta und der NSU Prinz fehlten nicht. Neben den schönen alten Wagen, die nur zum Anschauen waren - ein Schild bat gar: Bitte nur mit den Augen berühren! - boten auch einige Händler Autos zum „Mitnehmen” an. Über 120 Neuwagen von 17 Automarken standen zum Angebot. Auch für die Kleinen gab es etwas rund ums Auto. Vom Einsteigen und darin Spielen einmal abgesehen, lud die Bobbycar-Rennstrecke zum Kräftemessen ein. So war die Innenstadt vom Bongard-Boulevard bis zum Dr.-Ruer-Platz mit Oltimern, Neuwagen und Menschen gefüllt – und das mitten in der Autokrise.

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