Bochum. .
Nach einer Manipulation des Kilometerstandes ist am Donnerstag der Verkäufer (28) eines Mercedes zu neun Monaten Haft auf Bewährung und 150 Sozialstunden verurteilt worden. Der berufs- und arbeitslose Bochumer hatte im Herbst 2010 unter falscher Identität eine E-Klasse von einem Essener Gebrauchtwagenhändler (58) gekauft. Laut Anklage zahlte er 9300 Euro. Den Kilometerstand (334 000 km) ließ er von einem Dritten auf 106 246 km herunterdrehen. Danach verkaufte er den Benz für 14 250 Euro - und dies erneut unter falschem Namen.
Als dem Käufer die Trickserei nachher auffiel, verfolgte er aufgrund von Unterlagen die bisherigen Stationen des Wagens zurück und wurde zur Zufall fündig: Jener Gebrauchtwagenhändler aus Essen hatte sich das Kennzeichen des jetzt Angeklagten notiert. Der Betrogene will jetzt Schadenersatz einklagen.
Auch der Vater (63) des Angeklagten stand jetzt vor Gericht, als mutmaßlicher Mittäter. Sein Sohn entlastete ihn aber, so dass dessen Verfahren eingestellt wurde. Der Vater war im Jahr 2007 wegen fingierter Autounfälle und Versicherungsbetruges zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Erst im März 2012 hatte auch der Sohn wegen des gleichen Deliktes vor Gericht gestanden. Dieses Verfahren war aber mangels Beweisen eingestellt worden.