Bochum. Das Fest der Kulturen siedelt vom Wasserschloss Kemnade um zur Jahrhunderthalle: Aus Kemnade International wird Ruhr International. Abgespeckt auf zwei Tage, rechnen die Veranstalter am Wochenende 26./27. Mai mit insgesamt 10 000 Besuchern.

In und an der Jahrhunderthalle werden drei Bühnen (Jahrhunderthalle, Dampfgebläsehaus als Wortbühne und eine Open Air) aufgebaut, es gibt 18 Livegigs und Unterhaltungsangebote mit Beiträgen deutscher, indischer, afrikanischer, türkischer, jemenitisch-jüdischer, irischer, italienischer, afghanischer und algerischer Künstler.

Das Festival ist kostenlos, mit Ausnahme des Abschlusskonzertes am Pfingstsonntag ab 21 Uhr von Khaled. Der Weltmusikstar gilt als „König des Rai “-- traditionelle nordafrikanische Klänge verbinden sich mit westlicher Clubmusik (Abendkasse 35 Euro). Neben Musik gibt es Lesungen (u.a. mit Bochumer Literaten), Tanz (mit X-Vision), Theater (Traumbaum), Disco (Electro-Swing mit DJ Kormac), Zirkus und Spiele für Kinder, Satire (Fräulein Nina & Murat Kayi) und Slam-Poetry.

An 54 Ständen wollen Gruppen die Besucher informieren und bewirten . „Das Festival ist ein Treffen höchster Qualität der Weltmusik, und wir führen es heraus aus der rein folkloristischen Ausrichtung“, sagt Bertram Frewer, Programmleiter des Kulturbüros.

Los geht’s am 26. Mai ab 14 Uhr: Der Kinderzirkus Ratz-Fatz zeigt sein neues Programm „Gelato Magico“, Tagarat 32B ist ein Walk-Act; anatolische Songs singt Hüsnü Isik, Bochumer Autoren präsentieren literarische Gattungen, Kemal Yalsin liest über „Haymatlos“; Aurelio & the Garifuna Soul Band stehen für westafrikanische Klänge; indische World-Beats verspricht The Raghu Dixit Project. Von Jazz bis Afro-Blues reicht die Bandbreite von „Yemen Blues“. Ab 23 Uhr gehört der Plattenteller dem irischen DJ Kormac.

Der Sonntag startet um 13 Uhr u.a. mit Kindertheater, Migrantenpop. Moop Mama: sieben Bläser, zwei Drummer, ein MC – die Band hat schon bei Bochum Total für Furore gesorgt. Nidi D’Arac mischt italienische Sounds mit urbanen Beats. Überdies treten Sulaiman Masomi als Poet auf und der türkische Musiker Tanar gemeinsam mit Jazzern. Zwei Baustellen schränken die Parkmöglichkeiten an der Jahrhunderthalle zurzeit ein: Der Marbach wird verlegt, zudem wächst auf dem Gelände das Parkhaus heran. Andreas Kuchajda (Bochumer Veranstaltungs-GmbH): „Wir rechnen damit, dass die meisten mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen werden.“