Bochum. . Die Frage nach der Zukunft des Opelwerks in unserer Stadt ab 2015 ist weiter offen, nach wie vor stehen 3200 Arbeitsplätze in der Autoproduktion und weitere knapp 1000 im direkten Umfeld auf der Kippe. „Es gibt keine Entscheidung zu Bochum“, sagte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke (55) Montagmorgen auf der Betriebsversammlung vor rund 3500 Opelanern.

Die Frage nach der Zukunft des Opelwerks in unserer Stadt ab 2015 ist weiter offen, nach wie vor stehen 3200 Arbeitsplätze in der Autoproduktion und weitere knapp 1000 im direkten Umfeld auf der Kippe. „Es gibt keine Entscheidung zu Bochum“, sagte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke (55) Montagmorgen auf der Betriebsversammlung vor rund 3500 Opelanern. Vor Ort waren auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (beide SPD) und viele Abgeordnete und Bürgermeister aus der Region.

Der Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG bestritt zudem, dass er die Produktion des Siebensitzers Zafira, der derzeit in Bochum montiert wird, dem Werk in Rüsselsheim versprochen habe. „Ich habe den Zafira nie in Rüsselsheim angeboten und ich werde das auch so nicht tun.“ Klar aber sei, so Stracke, dass Opel wieder in die Gewinnzone fahren müsse. Seinen Sanierungsplan, den er erst vor wenigen Tagen vorgestellt hatte (wir berichteten) soll der Aufsichtsrat am 28. Juni absegnen.

Hannelore Kraft, die bereits um 7.50 Uhr vor Journalisten bekannte „ein ungutes Gefühl“ in Sachen Opel zu haben, forderte Stracke auf, die Zeit bis zum 28. Juni zu nutzen, um Lösungen zu finden, die allen deutschen Opel-Werken eine Zukunft garantiere. Insbesondere Bochum biete Opel zahlreiche Vorteile. Kraft sprach von engagierten Mitarbeitern, die „Qualität liefern“ und von einer „Hochschullandschaft auf Weltklasse-Niveau“. Das Ruhrgebiet sei außerdem ein großer Absatzmarkt, viele Menschen dieser Region seien der Firma eng verbunden.

Allerdings litten die Opel-Händler sehr darunter, dass seit Jahren immer wieder ein „Totenlied auf Bochum angestimmt“ würde. „Sie müssen das Totenglöckchen begraben“, sagte Kraft – und kündigte den Schulterschluss mit den Ministerpräsidenten der anderen deutschen Opel-Standorte Eisenach, Kaiserslautern und Rüsselsheim an: „Wir werden Flagge zeigen.“ Kämpferisch hatte sich zum Auftakt der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel gegeben, der zu Beginn einen Solidaritäts-Brief von Herbert Grönemeyer verlas (s. Seite 2). „Wir haben es satt, verarscht und belogen zu werden“, so Einenkel.

Das Vertrauen in den Vorstand sei bei „null Komma null“ angekommen. „Diejenigen, die Scheißqualität liefern, dürfen die Autos bauen“, kritisierte er Opels Entscheidung, den Astra künftig allein in England und Polen bauen zu wollen. Das sei „unsinnig“, „nicht plausibel“ und „fragwürdig“, zumal die Astra-Produktion in Bochum 500 Euro günstiger als etwa in Ellesmere Port sei. „Bochum ist das produktivste Werk“ und sei „hochflexibel“. Andere Aussagen seien nicht korrekt, weil General Motors (GM) falsche Wirtschaftsdaten bekommen habe.