Bochum. . Montagmorgen wird Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke zur Belegschaftsversammlung ins Bochumer Werk kommen. Seine Mitarbeiter erwarten dann endlich klare Aussagen zur Zukunft des Standortes im Ruhrgebiet. Vor Ort sein wird auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD).

Mit welcher Nachricht tritt Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke (55) Montagmorgen vor die Belegschaft des Werkes hier in Bochum? Diese Frage bewegt Tausende Opelaner, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (beide SPD) sowie zahlreiche Bürgermeister aus den Nachbarstädten der Region, die gemeinsam mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten und Ratsmitgliedern unserer Stadt ab 8 Uhr vor Ort sein werden und vom Opel-Boss endlich eine klare Aussage zur Zukunft des Bochumer Opel-Werks erwarten.

Seit klar ist, dass die nächste Astra-Generation ab 2015 in Polen und England gebaut werden soll, lautet die Gretchenfrage für Bochum: Bleibt der Zafira ein „Kind“ made im Ruhrgebiet oder wird das Erfolgsmodell künftig in Rüsselsheim gebaut? Was aber bleibt dann für die Belegschaft in Bochum zu tun?

Als „Kriegserklärung“ an sein Werk bezeichnete Betriebsratschef Rainer Einenkel die Astra-Vergabe an die Werke in Gliwice und Ellesmere Port. Als Gastgeber will er Stracke heute nicht ziehen lassen, ohne eine verbindliche Aussage zu Bochum zu machen. In den Medien hat derweil der Abgesang auf das Werk, das 2012 seinen 50. Geburtstag feiert, begonnen. „Letzte Ausfahrt Bochum“ heißt es u.a. heute im „Spiegel“. Das Nachrichtenmagazin wirft Stracke vor, kein Konzept für die Sanierung des Europa-Geschäfts von Opel gefunden zu haben. „Wenn er ein Problem löst, schafft er gleich das nächste“, heißt es. Das jüngste Beispiel sei die Vergabe der Astra-Produktion ins Ausland und der damit verbundene Treueschwur für Rüsselsheim, die Bochums Zukunft düsterer denn je erscheinen lasse.