Bochum. .

Inge Brune ist die erste Künstlerin, die ihre Arbeiten in der neu eröffneten „Galerie 13“ zeigt. Der Ausstellungsraum befindet sich in einem Bürogebäude an der Huestraße 13 - die vom Kunstverein betreute Galerie will Kunst in die Innenstadt bringen.

Zwischen Chaos und Ordnung, Zeichen und Schrift, zwischen wuseliger Abstraktion und strengem Formalismus fühlt sich die Künstlerin Inge Brune so richtig wohl. Auf eine einzige Ausdrucksform lässt sich die 64-Jährige jedenfalls nicht festlegen. „Das Eine kontrastiert das Andere, und beides ergänzt sich zu meiner persönlichen Vollständigkeit“, sagt sie. Was darunter zu verstehen ist, darüber kann man sich in der aktuellen Werkschau der Bochumerin ein Bild machen.

Die findet an einem ungewöhnlichen Ort statt – in der neu eröffneten „Galerie 13“ an der Huestraße 13, mitten in der Stadt also. Das Besonderes: Die Galerieräume befinden sich in einem Bürogebäude, und die Kunst soll hier einen bewussten anderen gegen den nüchtern-geschäftsmäßige Akzent des Hauses setzen. „Auf private Initiative hin werden von mehreren Bochumer Firmen die Räume zur Verfügung gestellt, damit Künstler der Öffentlichkeit ihre Arbeiten präsentieren können“, so Klaus Nixdorf, Vorsitzender des Bochumer Künstlerbundes, der für die Bespielung der jungen Galerie verantwortlich zeichnet.

Sponsoren übernehmen die Miet- und Stromkosten der Räume in der 1. Etage, die Künstler selbst sind allein für die Präsentation ihrer Werke zuständig – ein höchst ungewöhnliches und ebenso freigiebiges Konzept privater Kunstförderung in Bochum. Inge Brune ist die erste Künstlerin, die in der Galerie 13 ausstellt. Nach Ende ihrer Exposition am 1. Juli wird die Galerie von dem nächsten Kunstschaffenden genutzt.

Brunes Ausstellung bietet neben großformatigen, farblich grundierten abstrakten Papiercollagen eine Vielzahl von Anschauungsobjekten; sogar eine Lichtprojektion ist dabei. Interessant ist eine Wandinstallation, bestehend aus papierenen Kacheln, die in Form und Farbgebung dem Thema „Weiß“ folgen – bei näherem Hinsehen (und Betasten) erschließt sich ein ganzer Kosmos vorgeblich einfacher Farbigkeit und Oberflächengestaltung,; das ist ein sinnliches UND intellektuelles Erlebnis.

Präzise gemalt sind die schwarz-weißen Raster- und Gitterbilder in der Manier der Op-/Minimal-Art, die einen strengen formalen Kontrapunkt zu dem scheinbar „wahllos“ aufeinander geschichteten Papierhaufen im Raum nebenan bilden. Wie gesagt, diese Ausstellung lässt sich nicht auf einen Nenner bringen. Eben das macht sie interessant.