Bochum. .

Der Nam June Paik Award, Internationaler Medienkunstpreises der Kunststiftung NRW, wird erstmals in Bochum verliehen. Das Kunstmuseum ist im Herbst Kooperationspartner bei der Duchführung und Präsentationen des alle zwei Jahre ausgelobten Preises.

Der Paik Award zeichnet Kunst aus, die einen speziellen Bezug zum Werk von Nam June Paik aufweisen, das heißt, insbesondere experimentelle oder medienbasierte Ansätze und Methoden vorweist. Der Koreaner Nam June Paik (1932-2006) gilt als ein Pionier der Videokunst, der schon in den frühen 1960er Jahren - nach eigenen Aussagen von Karl Otto Götz - dazu angeregt wurde, sich auf künstlerische Art und Weise mit dem damals zum Massenmedium aufsteigenden Fernsehen auseinanderzusetzen.

Der Medienkunstpreis NRW wird in diesem Jahr zum sechsten Male an einen internationalen Künstler vergeben. Eine Fachjury, zu der auch Bochums Museumsdirektor gehörte, traf sich Mitte April, um die Werke für eine Ausstellung zu benennen, aus der heraus eine zweite Jury den Preissieger wählen wird. Die Preisverleihung des Nam June Paik Award findet im Rahmen am 31. Oktober um 19 Uhr im Kunstmuseum statt. Gleichzeitig wird die Ausstellung mit den Wettbewerbsbeiträgen eröffnet. „Wir erhoffen uns durch die Präsentation einen noch weiteren Einzugskreis für Besucher des Bochumer Museums“. so Golinski.

Sieben Künstlergruppen bzw. Künstler sind für die Bochumer Werkschau nominiert.

Burak Arikan (New York/Istanbul). Seine Installationen thematisieren kulturelle Netzwerke, die durch politische und ökonomische Fragestellungen geprägt, geformt und verändert werden

Cevdet Erek (Istanbul). Er gestaltet Klanginstallationen, die auf den sie umgebenden Raum reagieren und die architektonisch an die jeweiligen Ausstellungsräume gebunden sind

Florian Hecker (Kissing/Wien), komponiert und entwickelt Musik und Sound-Installationen

Thomas Köner, der Ex-Bochumer eröffnet durch seine Bild- und Ton-Assemblagen ganz eigene Erfahrungsräume

Gisela Motta und Leandro Lima (São Paulo), sie befassen sich mit der Wechselbeziehung und den Parametern der syntaktischen Abhängigkeit zwischen Bild und Ton.

Nomeda & Gediminas Urbonas (Vilnius, Litauen). Ihre künstlerischen Methoden umfassen verschiedene ästhetisch-wissenschaftlicher Untersuchungen und den Einsatz alter und neuer Medien.

Carlos Fadon Vicente (São Paulo), der sich mit Photographie, Computergrafik und den Anfängen der Telekommunikation beschäftigt.