Bochum. .

Der kleine Max (13 Monate) kann sich noch nicht vorstellen, dass er in den kahlen Räumen einmal spielen könnte. Seine Mutter aber durchaus: Sie hofft, in dem künftigen Betriebskindergarten von Augusta-Krankenhaus und katholischem Klinikum einen Platz für ihren kleinen Sohn zu bekommen.

Die junge Ärztin gehört zu den ca. 3000 weiblichen Beschäftigten beider Klinikeinrichtungen: In gemeinsamer Trägerschaft entsteht im Wohngebiet an der Teylestraße, quasi zwischen Augusta und St. Josef, eine neue Kita für die Mitarbeiter.

Umbau für eine Million Euro

Dazu wird der leerstehende Kindergarten für eine halbe Million Euro umgebaut, gestern war offizieller Baustart. St. Peter und Paul war im Zuge der Sparmaßnahmen durch den Kita-Zweckverband des Bistums Essen vor einem Jahr geschlossen worden. Einige Mütter, die sich um einen Kita-Platz inmitten des Wohngebiets bewerben wollen, nutzten dabei die Gelegenheit, die künftige Neueinrichtung unter die Lupe zu nehmen.

Ulrich Froese, Geschäftsführer der Augusta-Krankenanstalten: „Der Bedarf ist groß, das haben wir vorab ermittelt.“ Etwa 80 Prozent der Beschäftigten der Kliniken sind Frauen, so schätzt er. Und nicht alle haben bislang ihre Kinder bereits in Tagesstätten unterbringen können.

Ab August soll die neue Kita starten

Die Kita an der Teylestraße wird von der Stadt gefördert: „Es liegt im gemeinsamen Interesse von Stadt und Kliniken, um U-3-Plätze auszuweisen“, sagt Sozialdezernentin Britta Anger. Bislang verfügt Bochum über 26 Prozent an U-3-Plätzen, nötig sind 32 Prozent. Die Elternbeiträge entsprechen den für die Stadt geltenden Regelungen.

Schon ab August soll die neue Kita mit 20 Plätzen starten, zunächst mit „normalen“ Öffnungszeiten zwischen 7.30 und 16.30 Uhr. Hermann Päuser, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses: „Mein Traum wäre, auch der Nachtschwester ein Betreuungsangebot für ihre Kinder machen zu können.“

Ulrich Froese zeigt sich dem Vorschlag aufgeschlossen: „Wir wollen sehen, was machbar ist.“ Erweiterungen der Betreuungszeit (zum Start 45 Stunden pro Woche) sei möglich, derzeit aber noch Zukunftsmusik. Träger der neuen Einrichtung ist die Kindergartengemeinschaft im evangelischen Kirchenkreis. Augusta und Klinikum teilen sich den Trägereigenanteil, Die Sparkasse finanziert den Umbau.