Bochum. . Ein 30-jähriger Bankräuber ist vom Landgericht zu acht Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Die Beute bei acht Überfällen -allesamt auf Sparkassen - beträgt 148 000 Euro.

Nach einer Serie von Raubüberfällen auf Sparkassen in ganz Deutschland hat das Landgericht Bochum am Donnerstag einen Bankräuber (30) zu acht Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Auf sein Konto gehen acht Überfälle in Bochum, Wolfsburg, Köln, Hildesheim (zweimal), Hamburg, Fürth und Mönchengladbach zwischen Ende 2009 und Mitte 2011. Die Gesamtbeute bezifferte Richter Dr. Michael Rottkemper auf rund 148 000 Euro.

Dreimal war der Angeklagte zusammen mit anderen Mittätern an vorderster Front selbst dabei. Mit einer Spielzeugpistole bedrohte er das Personal. „Große Scheine!“ rief er - und bekam sie auch. Ein weiteres Mal scheiterte er. In den übrigen Fällen hatte der Weißrusse weitere Bankräuber aus Osteuropa für Überfälle rekrutiert (so genannte „Soldaten“) oder er gab ihnen Informationen über die einzelnen Tatobjekte.

Täter verschwanden nach der Tat in Osteuropa

So auch am 14. April 2010 vor dem Überfall auf die Sparkasse auf dem Dr. Ruer-Platz in Bochum. Dort hatte ein bewaffneter Mittäter die Kassiererin mit einer Waffe bedroht und gefragt: „Do you speak english?“ Er erbeutete fast 22 000 Euro.

Die Ermittlungskommission trug damals den Namen „EK Brom“ - Bankräuber ohne Maske. Denn die Täter waren nicht vermummt. Nach den Überfällen verschwanden sie oft sofort wieder in Osteuropa.

Der geständige Angeklagte sitzt seit Herbst 2011 in Haft. Nach rund der Hälfte der Haftzeit wird er wohl abgeschoben.