Bochum. . Nach einer Messerattacke auf eine 38-jährige Bochumerin hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihren damaligen Freund (41) wegen versuchten Totschlags erhoben. Die Klinge hatte die Halsschlagader nur um fünf Millimeter verfehlt
Es hätte nicht viel gefehlt und die Messerattacke wäre tödlich ausgegangen. Die Klinge stoppte nur fünf Millimeter vor der Halsschlagader einer 38-jährigen Frau aus Querenburg. Jetzt hat Staatsanwalt Danyal Maibaum Anklage gegen einen 41-jährigen Bochumer (U-Haft) erhoben. Vorwurf: Versuchter Totschlag. Das teilte der Sprecher des Landgerichts, Richter Volker Talarowski, am Freitag auf WAZ-Anfrage mit.
Am 7. Januar hatte der Angeschuldigte einen heftigen Streit mit seiner Freundin gehabt. Er war zu Besuch und trank reichlich Alkohol. Plötzlich soll er der Frau gegen 23 Uhr mit einem Küchenmesser drei Stiche in den Hals- und Kopfbereich versetzt haben. Die Klinge durchtrennte Muskeln und Gefäße am linken Hals. Das lebensgefährlich verletzte Opfer konnte noch zu einer Nachbarin flüchten. Diese Frau alarmierte die Polizei. Ein Notarzt brachte das Opfer in den OP-Saal. Die 38-Jährige hat zwei minderjährige Kinder, zur Tatzeit waren sie bei ihrem Vater, der von der Kindesmutter geschieden ist.
Der Grund des Streits ist noch nicht ganz geklärt. Es soll dabei laut Kripo aber auch darum gegangen sein, wie das russische Weihnachtsfest gefeiert werden soll.
Wegen Brandstiftung massiv vorbestraft
Der Tatverdächtige wurde damals noch im Tathaus festgenommen. Er gab die Attacke zu. Er ist massiv vorbestraft. Erst 2007 war er zu drei Jahren Haft verurteilt worden, weil er seine damalige kleine Bäckerei in Bochum angezündet hatte, um 100 000 Euro von der Versicherung zu erschwindeln.
Ein Prozesstermin wegen der Messerattacke steht noch nicht fest.