Bochum.

Im üblichen Rhythmus von drei Jahren findet wieder die große Übersichtsstellung „Bochumer Künstler“ statt. Das Museum zeigt 80 Werke von 51 Künstlern, arrangiert in einer so schlüssigen wie aufschlussreichen Exposition im weitläufigen 1. Obergeschoss.

Es werden Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die in Bochum leben, arbeiten oder die anderweitig mit unserer Stadt verbunden sind.

Bei der Auswahl der Fachjury, die aus 111 eingereichten Werken entscheiden musste, wurde bewusst auf Abwechslung geachtet; Malerei und Skulptur, Grafik und Installation – außer der Fotografie (nur drei Exponate) ist eigentlich jede Kunst-Sparte vertreten; auch zwei Video-Installationen sind zu sehen. In Empfang genommen wird der Besucher am Ausstellungsbeginn von Marion Slotas farbintensiver Anspielung auf den „Röhrenden Hirschen“; sogleich ist man eingenommen von der Großräumigkeit der Schau und ihren vielen verschiedenen Mustern. Da macht es Vergnügen, Neues zu entdecken. Oder Bekanntes wiederzusehen.

So gibt es (auch) ein Treffen mit vielen Bochumer „Stammkünstlern“; auf Anhieb fallen Barbara Grosses ausladende Kaltnadelradierung „Linien im Raum“, Monika Ortmanns kugeliger „Chain Code“, Dorothee Bielfelds „Trikado“-Installation, Gabriele Elgers mit Leucht- und Acrylfarbe übermaltes abstraktes Foto-Gemälde, Angelika Herkers poetische „Natur“-Fundstücke oder auch das pop-art-grelle Breitwandgemälde „Ikarus“ von Zarko Radic ins Auge. Eine Überraschung sind zwei Arbeiten von H.D. Gölzenleuchter; der zumeist als Holzschneider wahrgenommene Künstler präsentiert diesmal kleinformatige, pastose Malereien zum Thema „Sinnliche Begegnung“ - dieser Titel trifft es wirklich!

Ebenfalls ein gelungener Wurf ist eine farbsatte Acryl-Malerei von Katharina Grosse, die einen in ihrer Unbedingtheit der Wahrnehmung förmlich anzuspringen scheint, und ein vielfach verspiegeltes Boden-Objekt von Klaus Nixdorf, das in zahllosen Brechungen bemerkenswert Licht- und Seh-Effekte von hohem ästhetischen Reiz hervorbringt.

Aber auch ruhigere, kleinformatige Arbeiten haben Platz und durch die geschickte Hängung haben sie auch Raum, um sich zu behaupten. Dazu gehören z.B. Arbeiten von Gisbert Danberg und Inge Brune, die beide das Papier selbst zum Thema machen.

Die Ausstellung „Bochumer Künstler 2012“ wird am Samstag, 24.März, um 17 Uhr im Kunstmuseum, Kortumstraße 147, eröffnet. Es sprechen OB Ottilie Scholz, Museumsdirektor Hans Günter Golinski und Klaus Nixdorf als Vorsitzender des Bochumer Künstlerbundes. Es erscheint ein Katalog, der an der Museumskasse erhältlich ist (10 Euro). Die Kunthistoriker Dr. Elisabeth Kessler-Slotta führt am Sonntag, 15. April, und Sonntag, 29. April, jeweils um 15 Uhr, zu einem Künstlergespräch durch die Ausstellung.