Bochum..

Einem 20-jährigen Bochumer, der zurzeit wegen Einbruchs, Brandstiftung und Raubes vor dem Landgericht steht, droht jetzt auch eine Bestrafung wegen versuchten Mordes. Das wurde am Dienstag, am dritten Prozesstag, bekannt. Der 20-Jährige und sein mitangeklagter Kumpel (19) hatten bereits gestanden, in der Nacht des 28. August nach einem Wohnungseinbruchsdiebstahl in Bochum-Ehrenfeld Feuer gelegt zu haben, um Fingerabdrücke zu beseitigen. Die Wohnung (in einem großen Wohn- und Geschäftshaus) brannte damals aus. 25 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz.

Pizza mit blutigem Tatmesser geschnitten

In derselben Nacht brachen die Einbrecher aber noch zu einem Raubzug in der Wohnung eines Bekannten (26) an der Castroper Straße auf. Dort soll der 20-Jährige dem Wohnungsinhaber von hinten mit einer Hand gegen die Stirn gedrückt und mit der anderen Hand ein Küchenmesser am Hals entlang gezogen haben. Weil offenbar die Klinge nicht so scharf war, überlebte das Opfer. Allerdings wurde dabei das Ohr äußerst schwer verletzt. Wie es im Prozess hieß, hatten die beiden Angeklagten danach diskutiert, ob das Opfer nun getötet werden solle. Der 20-Jährige aß dabei eine Pizza. Geschnitten hatte er sie mit dem blutigen Tatmesser. Die Klinge leckte er danach ab.

Opfer schwer traumatisiert

Ohne erneut zuzustechen, flüchteten die Räuber damals mit ein paar Playstation-Spielen. Das Opfer kam ins Krankenhaus und wurde genäht. Es ist bis heute schwer traumatisiert. Die Staatsanwältin will nun, dass das Gericht den 20-Jährigen darauf hinweist, dass die Tat auch als Mordversuch gewertet werden könnte.

Der Prozess wird am 16. März fortgesetzt.