Bochum. . Ein 29-jähriger Mann hat vor dem Landgericht Bochum eine große Serie von Raubüberfällen auf Sparkassen in ganz Deutschland gestanden.
Nach einer großen Serie von Überfällen auf Sparkassen in ganz Deutschland hat am Donnerstag ein 29-jähriger Mann vor dem Bochumer Landgericht ein Geständnis abgelegt. Er soll Mitglied einer international tätigen Bande gewesen sein, die auch in Bochum ihr Unwesen getrieben hatte.
Am 14. April 2010 hatte ein weiteres Bandenmitglied eine Kassiererin in der Sparkassen-Hauptstelle am Dr.-Ruer-Platz bedroht und laut Anklage 21 980 Euro erbeutet. Er drohte mit einer Spielzeugpistole und fragte das Opfer: „Do you speak english?“ (Sprechen Sie Englisch?). Seinen Arm hatte er verbunden, damit man sein Tattoo nicht erkennt. Auch er ist längst gefasst.
Für dieses Verbrechen damals soll der Angeklagte genauso verantwortlich sein wie für acht weitere Überfälle auf Sparkassen in anderen Städten: in Wolfsburg, Köln, Hildesheim, Hamburg, Fürth, Mönchengladbach und Mainz. Die Gesamtbeute beträgt der Anklage zufolge rund 173 000 Euro. Der Tatzeitraum liegt zwischen Dezember 2009 bis Juli 2011.
Sparkassenräuber von Bochum-Werne noch nicht gefasst
Der Angeklagte, ein Weißrusse, soll die Räuber in Osteuropa als „Soldaten“ rekrutiert und sie zu Überfällen in Deutschland angeworben haben. „Schnelles, sicheres Geld“ würden sie verdienen. Nach den Verbrechen wurde die Beute (jeweils zwischen 9890 und 35 429 Euro) aufgeteilt. Einiges wurde sofort nach Weißrussland gebracht. Untergebracht wurden die „Soldaten“, wie es hieß, in „konspirativen Wohnungen“ auch im Ruhrgebiet.
In vier Fällen soll der Angeklagte auch selbst bei den Überfällen („Großes Geld! Große Scheine!“) mitgemacht haben. Vor der 1. Strafkammer entschuldigte er sich für die Raubserie. Ein Urteil ergeht erst in einigen Wochen.
Erst am 7. Februar 2012 war in Bochum-Werne die Sparkasse am Werner Hellweg 484-486 überfallen worden. Auch in diesem Fall sucht die Kripo einen Weißrussen, Aliaksandr Burak. Der 26-Jährige ist noch nicht gefasst.