Bochum. .

Die Stadt räumt ein, den bis 2013 zu gewährleistenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter dreijährige Kinder bei den „gegenwärtigen Bemühungen“ unter den „gegebenen Umständen „nicht garantieren zu können. In der Antwort auf eine Frage der Sozialen Liste im Rat vom November 2011 teilt die Stadt jetzt mit, dass derzeit 1764 Plätze (24,01 Prozent) für unter Dreijährige angeboten werden. Mit 28,93 Prozent gibt es im Stadtbezirk Süd die beste Versorgung, Schlusslicht bildet Wattenscheid mit nur 21,32 Prozent.

Das Land gibt bis 2013 eine Quote von 32 Prozent vor. Die bundesweite Empfehlung liegt mit 35 Prozent sogar noch um drei Prozent höher. Die Stadt Bochum, so heißt es in der Mitteilung, habe sich jedoch bereits seit 2007 auf die übrigens unabhängig vom tatsächlichen Bedarf zu erreichende Landesquote festgelegt.

Die Soziale Liste fordert größere Anstrengungen, um den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung zu sichern. Das Wahlbündnis sieht in der derzeitigen Entwicklung bei der U 3-Betreuung immer noch einen großen Widerspruch zwischen den, mit hohem Medienaufwand verkündeten, Ansprüchen und Zielen und der tatsächlichen Umsetzung. „Sowohl für die Vereinbarkeit von Kind und Beruf als auch für die Kinder und deren Bildungskompetenz ist diese Betreuung jedoch besonders wichtig.“ so Nuray Boyraz, Ratsfrau der Sozialen Liste.

Die Verwaltung schlüsselt das Angebot weiter auf: Kindertageseinrichtungen bieten davon 1 105 Plätze (60 %) an. Die restlichen 40 % werden über die Kindertagespflege abgedeckt. Gesamtstädtisch hat sich die Betreuungsquote von 15,4 im Jahr 2007 auf 18,9 % in 2010 und nun auf 24,01 % entwickelt.

Seit 2008 erhält die Stadt Bundes- und Landesmittel für den Ausbau der U-3- Betreuung, rund 9 Mio. Euro. Nicht abgerufen wurden ca. eine halbe Mio. € (2010). Die „fachbezogene Pauschale“ wurde im Herbst 2010 bereitgestellt und konnte nicht mehr voll abgerufen werden.