Bochum. .

Nachdem die Politik sich in der letzten Wochen dezidiert für den langfristigen Erhalt des Kunstmuseums ausgesprochen hat, haben sich die Wogen der Aufregung etwas gelegt. Deutlich geworden ist aber, dass alle Kunst-Interessierten in Bochum durch den „Warnschuss“ wachsam geworden sind.

Solidaritätsadressen gingen an das Museum, Unterstützer haben ihrem weitergehenden Engagement für das chronisch unter-finanzierte Haus Ausdruck verliehen.

Da wäre zunächst der Förderkreis des Museums zu nennen, der sich vor gut einem Jahr als Verein gegründet hat, „um unserer Sache Verbindlichkeit zu geben“, wie die 2. Vorsitzende Christina Fiege betont. Durch die Vereinsaktivitäten soll nach Innen und Außen das Interesse an der Kunst geweckt bzw. weiter entwickelt werden. So stehen Fahrten zu Ausstellungen der Ruhrkunstmuseum ebenso auf dem Programm des Fördervereins wie Aktivitäten vor Ort.

Langfristig soll etwa in Weiterführung der „Initiative Villa Marckhoff“ eine bauliche Situation geschaffen werden, die es ermöglich, im Obergeschoss des Museumsaltbaus die städtische Kunstsammlung und im Dachgeschoss ein Grafik-Kabinett dauerhaft zu präsentieren. In Kürze wird ein eigener Internet-Auftritt des Vereins freigeschaltet - auch dies ist als Hilfestellung für das Museum gedacht, das bekanntlich über keine Website pflegt, sondern unter das Massenangebot der städtischen Homepage www.bochum.de subsumiert wird. „Gerade das Internet bietet die Möglichkeit, auch jüngere Besucherschichten zu erreichen“, so Christina Fiege.

Ideelle Unterstützung bekommt das Kunstmuseum auch von Helmut und Gerda Jaeschke, wobei den beiden Bochumer Kunstsammlern und Galeristen vor allem die Vermittlungsarbeit des Museums am Herzen liegt. „Sie verläuft meist unbemerkt und ist dennoch effizient“, so Jaeschke, der auf den Sommer 2011 verweist. Damals war das Bochumer Museum unter dem Titel „Meisterwerke zu Gast“ mit den Highlights seiner Sammlung im Kunstmuseum Heilbronn vertreten (die WAZ berichtete).

Wobei der Heilbronner Museumsleiter Marc Gundel auch zahlreiche Exponate der zeitgleich im Kunstmuseum laufenden Sonderschau „Bildvertrauen“ ausgewählt hatte - es handelte sich um Bilder aus dem Jaeschke-Besitz. „Erfolgreiche Vernetzungen wie diese zeigen, wie wichtig die unermüdliche Basisarbeit unseres Museums gerade auch für die Außenwirkung der Stadt Bochum ist“, bekräftigen die Jaeschkes.