Bochum. Zwei 20-Jährige haben im Frühjahr 2011 einen Supermarkt in Steinkuhl überfallen. Einer von beiden muss ins Gefängnis.
Nur zwei Monate brauchten die beiden Angeklagten, bis sie ihre Beute komplett verpulvert hatten. Für „Klamotten und Feiern“, wie die 20-Jährigen vor dem Jugendschöffengericht zugaben.
Am 30. Mai vergangenen Jahres lauerten die Angeklagten einer Angestellten der Rewe-Filiale an der Markstraße in Steinkuhl auf. Mit einer Waffe bedrohten sie die junge Frau, forderten ihr Opfer auf, den Tresor aufzuschließen und das Geld herauszugeben. Einer der Männer schlug ihr ins Gesicht. Anschließend schlossen sie die Mitarbeiter in das Kühlhaus des Supermarktes ein. Glücklicherweise hatte die Frau ihr Handy dabei und alarmierte ihren Chef, der sie aus dem kalten Raum befreite.
Das Trio erbeutete knapp 28 000 Euro: Geld, das sie untereinander aufteilten. Den Tipp für den Raubüberfall bekamen sie von einem ehemaligen Auszubildenden des Rewe-Marktes. Lohnen sollte es sich für alle, daher schlug der Azubi den Montag vor: An diesem Tag waren die kompletten Einnahmen des Wochenendes im Tresor. Rasch war der Kontakt über einen Mittelsmann zu den Angeklagten hergestellt. „Die beiden ließen sich nicht lange bitten“, so Staatsanwältin Simone Klodt.
Wegen gemeinschaftlicher räuberischer Erpressung muss einer der beiden Angeklagten nun drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. Er ist bereits vorbestraft. Sein Komplize kam mit einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung davon. Beide entschuldigten sich vor Gericht bei ihrem Opfer. Die junge Frau leidet bis heute an massiven Schlafstörungen. Das umfassende Geständnis der Täter sowie die Kooperationsbereitschaft bei der Ermittlung der Mittäter ließen das Urteil milder ausfallen.