Bochum. .

Eine Reise in die Vergangenheit können die Besucher des Historischen Jahrmarktes in der Jahrhunderthalle auf Kettenkarussells oder in der Raupe antreten. Seit 2008 findet die Kirmes mit Fahrgeschäften aus dem 19. und 20. Jahrhundert jährlich statt und lockt nicht nur Familien mit Kindern, sondern auch die ältere Generation an. Rund zweitausend Besucher waren am ersten Tag da. „Die Tendenz ist steigend, wir rechnen gerade sonntags mit viel mehr Andrang“, erklärt Veronika Viemann, Mitarbeiterin im Veranstaltungsmanagement.

Das Konzept kommt gut an. Um die Mittagsstunde stehen die Besucher Schlange vor der Kasse, um den Jahrmarkt, der wind- und wetterunabhängig ist, zu bestaunen. „Uns geht es um das Gesamtkonzept. Es ist schön, dass die Menschen jedes Jahr aufs Neue die historischen Fahrgeschäfte, Traktoren und Schaustellerwagen sehen und nutzen möchten“, freut sich Schausteller Richard Müller. Seine Familie ist seit nunmehr schon zweihundert Jahren „mit Herzblut“ dabei.

Er ist Mitglied der historischen Gesellschaft deutscher Schausteller, die sich 2003 mit der Absicht gründete, die Kultur und Tradition des historischen Schaustellergewerbes aufzuarbeiten und weiter zu erhalten. Dass sie ihren Beruf leben und eng mit ihm verwurzelt sind, zeigen nicht nur die historischen Gewänder, sondern auch zwei Taufen von Schaustellerkindern, die am Dienstag stattfinden. „Es reist ein Schausteller-Pfarrer an, der die Taufen auf dem Autoscooter vornimmt“, erzählt Müller.#

15 Fahrgeschäfte

Rund 15 Fahrgeschäfte sowie zahlreiche kleinere Attraktionen wie „Hau den Lukas“ oder das Liebesbarometer sorgen für Kurzweil bei den Besuchern, von denen sich so mancher unmittelbar in seine Kindheitstage zurück versetzt sieht. Während sich in der Raupe auf der modernen Kirmes hauptsächlich Kinder tummeln, kuscheln sich in die Raupenbahn aus dem Jahr 1925 verliebt blickende ältere Pärchen. Alle warten gespannt auf das Verdeck, das sich für einige Sekunden absenkt und den Fahrenden traute Zweisamkeit bei Musik aus der Jahrhundertmitte bietet.

Historischer Jahrmarkt

Luzia, Nils und Katja
Luzia, Nils und Katja © Gero Helm / WAZ FotoPool
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Hannah (8) hat zusammen mit Oma Elionore (58) einen Riesenspaß bei der rasanten Fahrt im historischen Riesenrad.
Hannah (8) hat zusammen mit Oma Elionore (58) einen Riesenspaß bei der rasanten Fahrt im historischen Riesenrad. © Gero Helm / WAZ FotoPool
Nachtigall Flöten gibt es bei Jürgen Gesell aus Hamburg.
Nachtigall Flöten gibt es bei Jürgen Gesell aus Hamburg. © Gero Helm / WAZ FotoPool
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Hier heißt es nicht „höher, schneller, weiter“. Der Besucher wird gut unterhalten, unzufriedene Gesichter lassen sich zwischen dem Holzriesenrad, dem Kettenkarussell „Schwanenflieger“ und „Eva´s Fahrt ins Paradies“ nirgendwo entdecken. Überall herrscht eine eher beschaulich-romantisch-nostalgische Atmosphäre. Statt des dröhnenden Techno -Beats hört man die gute alte Drehorgel oder sanfte Klänge aus den Konzert- und Karussellorgeln.

Eine Geisterbahn von 1950, historisches Armbrust-Schießen, das Kasperle-Theater sowie original Zugmaschinen, Traktoren und antike Wohnwagen runden das Ambiente ab. Ältestes Fahrgeschäft ist das Pferdekarussell, die „Bodenmühle“ von 1878. Als Erinnerung an die Zeitreise kann der Besucher sich in Originalkostümen aus längst vergangener Zeit ablichten lassen.