Bochum. . Nach einem Millionenbetrug stehen jetzt zwei mutmaßliche Chefs einer internationalen Betrügerbande vor dem Bochumer Landgericht. Sie sollen massenhaft Waren bestellt, sie aber nicht bezahlt haben.
Die beiden Pakistani sollen die Chefs einer ausgebufften internationalen Betrügerbande sein und fast zwei Millionen Euro Schaden angerichtet haben, auch in Bochum. Seit Donnerstag stehen die 43 und 46 Jahre alten Männer vor dem Bochumer Landgericht.
Die Masche der Bande soll unter anderem folgende gewesen sein: Sie kauften in Herne eine unauffällige Firma an und bestellten über sie massenhaft Waren wie hochpreisige Lebensmittel, PC-Bedarf, Modeaccessoires und Bürobedarf. Hinzu kamen betrügerische Auto-Leasingverträge und Telekommunikationsgeschäfte. Nachher blieben die Lieferanten aber auf ihren Rechnungen sitzen, weil sich die Bande in einer Nacht- und Nebelaktion aus dem Staub gemacht hatte. Da sie Alias-Namen und andere Verschleierungstaktiken benutzt hatten, waren sie lange nicht greifbar. Die erbeuteten Waren hatten sie längst in alle Welt verkauft.
Bochumer Feinkostfirma laut Anklage um 23.400 Euro geprellt
Laut Anklage wurde auch eine Feinkostfirma aus Bochum geprellt. Nach Lieferungen von Nüssen, Kernen, Gewürzen und Süßwaren erlitt sie angeblich einen Schaden in Höhe von 23 400 Euro.
Im vorigen Herbst wurden die Angeklagten in Madrid und Brüssel von Zielfahndern gefasst. Seitdem sitzen sie in U-Haft. Bereits vor einigen Monaten hatte das Landgericht vier Mitglieder der Bande zu Haftstrafen von teilweise über fünf Jahren verurteilt.
Die beiden jetzt Angeklagten sind bislang nicht geständig. Der Prozess geht weiter.