Bochum. . Vor Gericht streiten sich zwei Eheleute über einen Raubüberfall, den sie zusammen im Jahre 1991 begangen haben sollen. Der Mann beteuert seine Unschuld. Die Frau jedoch gibt zu, damals als Fahrerin fungiert zu haben.
Ein langjähriger Ehestreit setzt sich jetzt auch vor dem Bochumer Landgericht fort. Wie berichtet, hatte eine 53-jährige Frau im vorigen Jahr ihren Ehemann (57) angezeigt, weil er am 21. November 1991 mit einem Revolver ein größeres Geschäft an der Dorstener Straße in Hamme überfallen habe. Er soll von einem Mitarbeiter (heute 73) Geldbomben mit über 30 000 Mark erbeutet haben. Sie selbst habe ihren Mann damals zum Tatort gefahren und wieder abgeholt. Dass sie sich mit ihrer Anzeige selbst belastete, nahm sie in Kauf.
Vor Gericht hatte sie ihr Geständnis bestätigt. Ihr mitangeklagter Mann aber, von dem sie seit drei Jahren getrennt lebt, stellte sie am Freitag im Prozess als Lügnerin hin. Er sei nicht der Räuber von damals gewesen. Er will Freispruch. Die Richter müssen das Drama jetzt mühsam aufklären. Die Verjährungsfrist in diesem Fall beträgt 20 Jahre. Die Anzeige erfolgte Mitte 2011 - wenige Monate vor Ablauf.