Bochum.
Mit einer szenischen Inszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ setzen die Bochumer Symphoniker Ende Februar ihre Zusammenarbeit mit dem TV-Entertainer Harald Schmidt fort.
Harald Schmidt fehlen die Fans bei seiner Singspiel-Tournee mit Mozarts „Der Schauspieldirektor“. Deren Auftakt in Kiel und Lübeck fällt mangels Publikums aus. Der Veranstalter sprach dieser Tage von einer „ganz negativen Überraschung“. Kann das in Bochum auch passieren? Schließlich ist der prominente TV-Entertainer auch für drei Produktionen mit den Bochumer Symphonikern gebucht.
Zum Stand des Vorverkauf könne sie noch nichts sagen, so BoSy-Pressechefin Christiane Peters, schließlich sei der gestern erst angelaufen. „Gleichwohl haben wir schon viele Anfragen, und auch die erste Veranstaltung mit Harald Schmidt im RuhrCongress war ja schon sehr gut besucht.“ Stimmt: vor fast ausverkauftem Haus lieferten Schmidt & Gäste – u.a. die Sopranistin Simone Kermes und Bundestagspräsident Norbert Lammert als „Gastdirigent“ - Ende November eine so unterhaltsame wie künstlerisch überzeugende Vorstellung ab.
Nun konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf Schmidts Bearbeitung von „Die Hochzeit des Figaro“. Eine populäre Oper und ein populärer Inszenierer, dazu die BoSy unter Steven Sloane und hochkarätige Solisten – das klingt vielversprechend, auch wenn mit den Vorstellungen am 24. und 25. Februar naturgemäß keine komplette Operninszenierung verbunden sein kann. Vielmehr wird im Audimax der Ruhr-Uni eine szenische Darbietung von W.A. Mozarts Meisterwerk geboten, wobei Harald Schmidt die Rolle des Operndirektors übernehmen wird, der scharfzüngig und kenntnisreich durch die Handlung führen wird.
Das dürfte auch nötig sein, denn „Figaro“ ist eine Opera buffa und damit bei aller heiteren Unterfütterung vor allem eine Verwirr- und Verwechselungskomödie der Liebe und anderer Katastrophen. Die Opernmusik wird nicht als gepudertes Rokoko daherkommen, sondern in ihrer dem Humanismus und der Gleichheit aller Menschen verpflichteten Essenz. Bei Schmidt fallen z.B. manche Rezitative weg, womit der Moderator – abgestimmt mit Dirigent Steven Sloane und assistiert vom Opernregisseur Nils Cooper (u.a. Aalto-Theater) – seine eigene Version des Klassikers entwickeln wird.
Da Schmidt ein gefragter TV-Mann ist, muss der Probenplan für den Bochumer „Figaro“ gestreckt werden. Zurzeit probt das Orchester die Musik allein, es folgen szenische Proben zu Klavierbegleitung mit den Sängern (u.a. mit Rachel Harnisch als Gräfin und Ruben Drole als Figaro). In der Woche vor der Aufführungen werden die einzelnen Proben-Teile zusammengeführt, und auch Schmidt rückt an, um das Seine beizusteuern. Die Aufführungen sind dann, wie gesagt, am Freitag, 24., und Samstag 25. Februar, jeweils um 19.30 Uhr, wobei die aktuellen Anfangszeiten von den im BoSy-Programm angegebenen abweichen.