Bochum.. 150 Jahre Opel, 50 Jahre Opel Bochum - das Automobilunternehmen feiert in diesem Jahr einen bemerkenswerten Doppelgeburtstag, vermutlich noch vor den Werksferien im Sommer.

Im letzten Jahr wollten sie bei Opel über das große Jubelereignis in 2012 am liebsten noch kein Wort verlieren, so übel war die Stimmung: Kein Wunder, um 1400 Stellen wurden im Bochumer Werk abgebaut. Kein guter Zeitpunkt also, um sich auf die große Feier zu freuen. Die allerdings steht nun an: Opel wird 150 Jahre alt und das Werk Bochum wird 50. Ein Doppelgeburtstag.

Doch auch am Jahresanfang will das Unternehmen noch nicht so recht die Katze aus dem Sack lassen. Offen ist etwa der Zeitpunkt. Intern war zu hören, dass man einen Termin noch vor den Werksferien im Sommer ins Auge fasst.

Mit Nähmaschinen angefangen

„Opel feiert 150-jähriges Jubiläum“ lautete die Schlagzeile eines vierseitigen Papiers, das die Firma am 19. Dezember an die Medien schickte. Zu lesen ist dort, wie Opel vom Nähmaschinenhersteller zu einem der größten Autobauer Europas aufstieg, wie es sich der Gründer Adam Opel im Jahr 1862 wohl kaum hatte träumen lassen.

Da begann er nämlich mit dem Bau von Nähmaschinen in der väterlichen Schlosserwerkstatt. Bald folgen Fahrräder, Mitte der 1920er Jahre ist Opel größter Zweiradproduzent der Welt, stellt auch Motorräder her. Dann, 1899, beginnt die Ära des Automobilbaus – Opel ist nach Daimler-Benz der zweitälteste Autohersteller Deutschlands. 1914 ist Opel der größte Autoproduzent in Deutschland.

Der bis heute gültige Anspruch laute: technisch hochklassig und zuverlässig, aber auch bezahlbar für breite Käuferschichten. Kriege, Wiederaufbau, Wirtschaftswunder. Da produziert Opel sogar Kühlschränke, Marke „Frigidaire“.

Die Drehscheibe des Astra

Zum hundertjährigen Bestehen eröffnete Opel in Bochum ein zweites Werk - dort lief der neue Kadett vom Band. Fast zeitgleich kamen neben dem Massenauto auch einige Kultautos auf den Markt, etwa der Manta oder der GT.

In Bochum kam nach Millionen produzierten Kadetts die Geburtsstunde des Astra, und das hiesige Werk wurde mit seinen beiden Zweigwerken in Langendreer zur „europäischen Drehscheibe des Astra“. Als zweite Marke wurde später der erste Zafira Family produziert, der Siebensitzer verkaufte sich glänzend.

Seit Herbst 2011 rollt der neue Zafira Tourer exklusiv von den Bochumer Opel-Bändern. „Der Verkaufsstart in Deutschland ist Mitte Januar“, schildert Werkssprecher Alexander Bazio. „Heiligabend wurde der erste Fernsehspot geschaltet.“ Jetzt gehe es in die Print- und Posterwerbung.

Damit der Wagen europaweit in ausreichender Zahl pünktlich bei den Händlern stehe, habe man im Bochumer Werk alle Hände voll zu tun. Auch die Werksferien zum Jahreswechsel fielen deshalb kürzer aus. Bereits seit Montagmittag sind die Opelaner wieder bei der Arbeit. Auch wenn sie sauer sind über neue drohende Sparmaßnahmen.