Schießerei in Wattenscheid - Verdächtige wieder frei
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Bochum-Wattenscheid. Die zwei Männer, die Neujahr nach einer Schießerei in Wattenscheid festgenommen wurden, sind seit Montag wieder auf freiem Fuß. „Die Beweise reichen nicht aus, um sie weiter festzuhalten“, sagt Polizeisprecher Axel Pütter.
An einen Mafia-Film erinnert die Attacke, die sich am frühen Sonntagmorgen auf der Hochstraße ereignete. Ein schwarzer Daimler Benz mit italienischem Kennzeichen stoppt am Gehweg. Ein bewaffneter Mann steigt aus und schießt auf drei Fußgänger. Ein 31-Jähriger wird im Oberkörper getroffen; seit gestern ist er außer Lebensgefahr. Ein Begleiter (36) erleidet einen Beinschuss. Ein 29-Jähriger kann unverletzt fliehen.
Alle drei Passanten wohnen in Wattenscheid und stammen aus Serbien und Montenegro – ebenso wie die zwei Tatverdächtigen (46 und 17 Jahre), die ein Sondereinsatzkommando der Polizei am Sonntag in den städtischen Übergangsheimen an der Emilstraße festnahm. Im Verhör gaben sie an, in Italien zu wohnen und hier serbische Verwandte zu besuchen. Der Daimler gehöre ihnen. Mit den Schüssen hätten sie aber „nichts zu tun“.
Waffe wurde nicht gefunden
Die Polizei ist sicher, dass die Limousine das Tatfahrzeug ist. Doch wer saß am Neujahrsmorgen darin? „Der Tatverdacht konnte bisher nicht erhärtet werden“, so die Polizei. Eine Waffe wurde nicht gefunden. Die Opfer wollen die mutmaßlichen Täter auf Fotos nicht erkennen und zeigen sich grundsätzlich wenig redselig. Axel Pütter: „Es gibt Menschen, die sprechen nicht gern mit der Polizei...“
Die Mordkommission arbeitet weiter. Spekuliert wird über einen Bandenkrieg mit Protagonisten aus Ex-Jugoslawien. Doch das große Schweigen erschwert die Ermittlungen. Mangels Beweisen entschied die Staatsanwaltschaft am Nachmittag, die Verdächtigen freizulassen. Die, so wird erwartet, haben Bochum auf schnellstem Weg verlassen.
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