Bochum. . Ein 17-jähriger Intensivtäter ist am Dienstag zu zwei Jahren und drei Monaten Jugendhaft verurteilt worden. Er hatte sogar seinen eigenen Vater bestohlen.

Ein 17-jähriger Intensivtäter aus Bochum ist am Dienstag schon wieder verurteilt worden. Das Amtsgericht hat auf eine frühere Jugendstrafe von 22 Monaten, die er zurzeit abbrummt, weitere fünf Monate draufgepackt. Jetzt sind es zwei Jahre und drei Monate Jugendhaft.

Der Schüler ist vor allem ein Dieb. Früher hatte er mal einen Mercedes ML, der der Mutter seiner damaligen Freundin (17) gehörte, gestohlen und damit eine Spritztour ins Münsterland gemacht. Nachher wollte er den Luxuswagen verkaufen. Das flog aber rechtzeitig auf. Diesmal ging es unter anderem um einen Diebstahl in der Wohnung seines Vaters im vorigen März. Obwohl er dort selbst gewohnt hatte, stahl er zwei Laptops, eine Playstation und einen LCD-Fernseher und verscheuerte die Beute bei einem An- und Verkaufsladen und im Internet. Gesamtwert: 3500 Euro.

Im Knast macht der Angeklagte jetzt einen Schulabschluss

Außerdem stahl er im August 2010 aus einem Büro einer Jugendschutzstelle in Wattenscheid mehrere hundert Euro. Auch in zwei Bochumer Schulen machte er lange Finger: Im März 2011 entwendete er binnen einer Woche aus Umkleideräumen mehrere Handys, Schmuck und Bargeld. Eine Körperverletzung geht auch noch auf sein Sündenkonto. Der Angeklagte war geständig.

Der Prozess war aus Jugendschutzgründen nicht öffentlich. Wie sein Verteidiger Christoph Pindur aber nachher sagte, arbeite sein Mandant, der schon seit April in der JVA sitze, an einem Schulabschluss. Schafft er im nächsten Sommer die Note 3, erhält er einen Realschulabschluss. Bei einer 4 würde es ein Hauptschulabschluss. Im Knast spielt er in diversen Sportmannschaften. Als er noch in Freiheit war, soll er ein sehr guter Torwart gewesen sein, sagte sein Anwalt.

Nach und nach wird sein Vollzug jetzt gelockert. Bereits im nächsten Sommer soll er auf Bewährung freikommen.