Bochum. .

Nach mehreren Gewaltattacken auf völlig unbekannte Passanten und gossenhaften Beleidigungen droht einem 24-jährigen Bochumer jetzt die unbefristete Unterbringung in einer geschlossenen Spezialpsychiatrie. Seit Montag prüft das Bochumer Landgericht diese Frage in einem Prozess.

Der Mann soll infolge einer Cannabis-Abhängigkeit eine Psychose entwickelt haben und möglicherweise eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Sollte er schuldunfähig sein, könnte er zwar nicht ins Gefängnis gesperrt werden, aber in eine Psychiatrie. Dort befindet er sich jetzt schon.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm mehrere tätliche Angriffe zwischen Mai 2010 und Juli 2011 in Bochum vor. Einmal soll er im Hauptbahnhof eine Frau völlig unmotiviert in die Kniekehle getreten haben, so dass sie eingeknickt sei. Nachher habe er sie noch übelst beleidigt. Ein andermal soll er an einem Elektronikmarkt einen Jugendlichen ins Gesicht geschlagen und zu Boden getreten haben, so dass dieser mit einem Thoraxtrauma stationär ins Hospital gekommen sei. Mehrere ähnliche Fälle stehen in der Anklage. Der Angeklagte ist teilweise geständig. Der Prozess geht weiter.