Bochum.
„BoSy im Klassenzimmer“ lautet das Motto des neuen Lehrangebots der Bochumer Symphoniker für Grundschulen. Gemeinsam möchte das Quintett um Oboistin Anke Eilhardt bei einem Unterrichtsbesuch außergewöhnlicher Art, den Schülern die Freude an der Musik vermitteln.
Das Besondere: Die Symphoniker spielen nicht nur für die Kinder, sondern sie musizieren mit ihnen.
Rappelvoll ist der Musikraum der Maischützenschule. Fünf echte Berufsmusiker, die zum Greifen nahe sind, gibt es für die Viertklässler aus Harpen nicht alle Tage. Aufgeregt rutschen die Kleinen auf ihren Stühlen umher - schließlich haben sie sich im Musikunterricht auf diesen Tag vorbereitet und gemeinsam im Chor die Texte und Melodien ihrer Lieblingslieder gelernt.
„Vor jedem Besuch schicken wir den Lehrern eine Liste mit etwa 50 Liedern, zu denen wir Arrangements besitzen. Die Klassen können dann ihre Lieblingsstücke auswählen“, erklärt Symphonikerin Anke Eilhardt, auf deren Initiative hin die Klassenzimmer-Reihe ins Leben gerufen wurde. Die Lieder decken das gesamte Spektrum der bekannten Kinder- und Jugendlieder ab: „Wir haben Tierlieder, Jahreszeitenlieder, Gute-Laune-Lieder. Das ist alles ganz bunt gemischt“, so die Oboistin. Im Zentrum des Unterrichtsbesuchs soll schließlich nicht nur das Kennenlernen der Instrumente stehen, sondern das gemeinsame Singen mit echter BoSy-Begleitung.
„Durch den Unterricht und das JeKi-Programm kennen die Schüler die Instrumente schon“, meint Eilhardt. „Wir müssen aber gucken, dass wir die Kinder zum Singen bringen.“ Und mit professioneller Live-Musik macht das den Schülern sichtlich Spaß.
Nach einer kleinen Vorstellungsrunde der Musiker und ihrer Instrumente, geht es auch los. Zum Auflockern darf bei der „Tante aus Marokko“ nicht nur laut mitgesungen, sondern der lustige Text auch pantomimisch mitgetanzt werden. Danach klappen auch die schwierigeren französischen Texte von „Frère Jacques“ spielend leicht, sogar mit drei Einsätzen im Kanon. Bei einem kurzen Instrumentalstück der Symphoniker, einer kleinen Hirtenmusik aus Kroatien, können sich die Viertklässler ganz auf den Zusammenklang von Oboe, Kontrabass, Klarinette, Flöte und Bratsche konzentrieren.
Zum Schluss dürfen - passend zur Jahreszeit - auch die Weihnachtslieder nicht fehlen: Schon beim Vorspiel erkennen die Schüler ihr Lieblingslied „Jingle Bells“ und klatschen begeistert los. „Aber psst, noch nicht mitsingen“, flüstern sich die Schüler zu. Denn das Quintett-Arrangement hat auch ein instrumentales Vor- und Zwischenspiel. So etwas lässt sich beim gemeinsamen Musizieren ganz spielerisch lernen.