Bochum.

Zu einem künstlerischen Aktivposten hat sich die Galerie Chrom in der Ehrenfeldstraße 2 entwickelt. Marcus Welt zeigt hier nicht nur Kunst der Sparten Lowbrow und Street-Art, sondern hat sich auch mit Veranstaltungen zwischen Poetry Slam, Live-Painting und Performance ein vorrangig junges Publikum erschlossen.

Den ersten Geburtstag des Hause feiert der Galerist mit einer künstlerischen Kooperation.

„einsplussechs“ heißt die kleine, sehenswerte Schau, die zusammen mit „KunstART“ gezeigt wird. Doina Talmanns Galerie residierte lange Jahre am Hellweg und operiert derzeit von Essen aus. Jeweils drei Künstler, deren Werke in allerweitester Hinsicht in den Kontext der Galerie passen, stellen sich vor. KunstART zeigt Tudor Banus (Paris), Christoph Mandera (Bochum) und Zhang Qiwei (Münster/Shanghai). Letzterer ist dem einen oder anderen Kunstfreund vielleicht noch in Erinnerung, seine Bilder stellte Talmann schon in zwei Einzelausstellungen in Bochum vor. Der junge Chinese beeindruckt ein weiteres Mal mit einer eigenständigen malerischen Ausdruckskraft.

Tudor Banus ist ein in Bukarest geborener Künstler, der schon lange in Paris lebt. Er arbeitet an der Schnittstelle zwischen Grafik, Illustration und Zeichnung. Seine hier gezeigten Bilder beweisen einen gebildeten Zugang zur klassischen Literatur wie auch zur Freud’schen Psychoanalyse. Unter „Phantastischem Realismus“ würde Doina Talmann seine Kunst eingeordnet wissen.

Dritter KunstART-Künstler ist Christoph Mandera. Die Bilder des Mannes, der im Brotberuf im Bochumer Kulturbüro arbeitet, stechen durch ihre Farbigkeit und eine an klassischer StreetArt, Marke Keith Haring, geschulte Formenvielfalt heraus - und dadurch, dass der Künstler für seine Großformate durchaus kräftige Preise aufruft.

Marcus Welt bleibt seinem Galeristenprofil treu und räumt Talenten aus der Region Raum ein. Christopher Größchen ist eine Überraschung. Üblicherweise arbeitet der im Bochumer Nachtleben, im Riff am Konrad-Adenauer-Platz. Sein malerisch sehr gelungenes Porträt des dortigen Türstehers „Lucky“ veranlasst immer wieder Passanten, die Chrom-Galerie zu betreten und danach zu fragen.

Aus der juristischen Grauzone tatsächlich auf der Straße „arbeitenden“ Künstlern stammt Bender. Viel mehr als diesen Künstlernamen, weiß man gar nicht. Benders Bilder thematisieren Urbanität und sind der experimentellen Malerei zuzuordnen. Andrei Maier stammt aus Weißrussland und versucht derzeit, in der Street-Art-Szene hierzulande Fuß zu fassen. Er widmet sich typischen Motiven der urbanen Populärkultur, verarbeitet etwa musikalische Referenzen an den HipHop.