Bochum. .
Die Stadtwerke kommen nicht zur Ruhe. Jetzt nutzt der CDU-Politiker Lothar Gräfingholt die Debatte um den Transport von 152 Castor-Behältern aus dem Versuchsreaktor Jülich ins westfälische Zwischenlager Ahaus, um Geschäftsführer Bernd Wilmert unter Druck zu setzen.
Gräfingholt erinnert daran, dass das Stadtwerke-Konsortium als Mehrheitseigentümer der Steag, die als Minderheitseigentümer des Zwischenlagers Ahaus (45 Prozent) eine jährliche Garantiedividende erhalte, somit zumindest indirekt am Geschäft mit radioaktivem Abfall verdiene.
Nach WAZ-Informationen fließen pro Jahr 200.000 Euro in die Kassen der Steag. Gräfingholt fragt in einem offenen Brief: „Ich frage den Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Herrn Wilmert, der das Geschäft mit der Steag eingefädelt hat, ob er sich als Mitglied des Aufsichtsrates der Steag hier positionieren wird und wenn ja wie?“
Keine konkreten Informationen
Obwohl bereits Anfang November sowohl die Linken als auch die Grünen nach dem Stand der Verhandlungen zur Aufgabe der Beteiligung am Brennelemente-Zwischenlager gefragt hatten, möchten die Stadtwerke derzeit nichts Konkretes zum Stand der Dinge mitteilen.
Lediglich eine sorgfältig abgewogene Mitteilung verbreitet deren Presseabteilung nach Anfrage der WAZ: „Das Stadtwerke-Konsortium strebt nach wie vor eine Veräußerung der Beteiligung am Brennelemente Zwischenlager in Ahaus an. Derzeit werden die rechtlichen Voraussetzungen hierfür geprüft.“
Als sicher gilt indes, dass das Konsortium der Revier-Stadtwerke sich bereits Anfang Dezember mit dem heißen Thema Zwischenlager Ahaus befassen wird. Ob bereits dann die Entscheidung über den Verkauf der Anteile herbeigeführt wird, ist völlig offen. Interessant beim Geschäft um die Brennelemente-Zwischenlager Ahaus GmbH (BZA) dürfte dabei die Rolle sein, die die Essener Gesellschaft für Nuklear Service (GNS) spielt. Denn sie hält mit 55 Prozent die Mehrheit am BZA.