Bochum..

Zwei junge Männer mit einem Haufen Schulden hatten im Juli eine zündende Idee: Warum das Glück nicht in der Spielhalle versuchen, um wieder an Geld zu kommen? Dass die beiden 20-jährigen Bochumer für diese Stippvisite einmal den „Preis für die dümmsten Einbrecher“ bekommen würden, wie es ihr Anwalt jetzt vor dem Bochumer Landgericht formulierte, hätten sie da nicht gedacht.

Es war zwei Uhr nachts und die Türen verschlossen. Genauso sollte es sein. Wer will schon am Daddelautomaten von lästigem Personal gestört werden? Die Luft war rein, der Plan scheinbar perfekt: Mit Sturmhaube, Taschenlampe und Stemmeisen machten sich die Männer ans Werk, knackten die Tür der Spielhalle.

Jetzt konnte es an die Automaten gehen. Auf ungewisse Glücksspiele wollten sich die Einbrecher gar nicht erst einlassen und legten Hand an den Geräten an. Mit den Masken hätte man sie ja nicht erkennen können, so einer der beiden Azubis vor Gericht, der sich mit 900 Euro Einkommen einen teuren BMW leistet.

Beruhigt brachen sie insgesamt elf Glücksspielautomaten auf. Es entstand ein Sachschaden von rund 5000 Euro. Als das geschafft war, war die Kasse dran. Die „gewieften“ Einbrecher konnten ihr Glück kaum fassen: Ein Schlüssel für den Tresor lag auch noch bereit! Schein für Schein landete in einer Sporttasche, die sich die beiden mitgenommen hatten. Am Ende waren es satte 8000 Euro. Schuldenberg ade, dachten sich die 20-jährigen Bochumer. Was sollte jetzt noch schiefgehen?

Als das Einbrecher-Pärchen wieder an der frischen Luft war und die Sturmhauben absetzte, war es perplex: Wo kamen auf einmal die ganzen Männer in Grün her? Die zwei hatten schlicht die beiden goldenen „Einbrecherregeln“ verletzt: Lasse dich nie vor einer Spielhalle mit Masken auf dem Kopf sehen und trödle nicht so lange, bis die Polizei da ist. Ein Anwohner hatte die Ordnungshüter alarmiert, die Handschellen klappten direkt vor dem Casino zu.

Nun heißt es für die jungen Bochumer zwei Wochenenden Jugendarrest absitzen – spöttischer Kommentar von Richterin Hadwig Noesselt inklusive: „Eine Tat, geplant wie von Vollprofis und ausgeführt wie von Volldeppen.“