Bochum. Es gab mal eine Zeit, da schienen die Städte in beinahe agoraphobischer Sorge ihre großen Plätze (um-) gestalten zu müssen. Da bildete Bochum keine Ausnahme.
Der Husemann-Platz etwa, im Herzen der City, erlebte seit den großen Bergarbeiterdemonstrationen Ende der 50 Jahre so manche Feuertaufe. Vielleicht auch aus Angst vor Massen, kamen Cafés oder Brunnen, oder Kioske oder sogenanntes Mobiliar auf die Plätze. Doch es gibt sie noch.
Vielleicht sind die Plätze in den Stadtteilen ursprünglicher, weil selbstverständlicher wahr- und angenommen. In der Hustadt ist es der beinahe komplett neugestaltete Brunnenplatz, in Langendreer erlaubt der Carl-von-Ossietzky-Platz zwischen den Bäumen hindurch tolle Blicke. Eine ähnliche Bedeutung kommt sicherlich der Romanus-Platz im Ehrenfeld zu, nicht nur für die Nachbarschaft. Schon auf alten Postkarten aus dem Viertel zeigt er den Charme des frisch erstarkten Bürgertums.
Vielleicht verbindet sich ja auch eine ganz persönliche Geschichte mit einem Bochumer Platz, der als Treffpunkt für ein scheues Rendezvous gedient haben mag oder als Orientierungspunkt im städtischen Einerlei. Da gibt es den Lahariplatz in Laer, der außerhalb des Stadtteils sicher nur wenigen Leuten bekannt sein dürfte als Identifikationsort.
Übrigens ist einer meiner Lieblingsplätze der Springerplatz, der alte Moltkemarkt. Nicht wegen seiner Schönheit – obwohl sich da was tut. Nein, es ist die Geschichte dieses historischen Ortes, die ihn für mich so lebendig macht.