Bochum. . Ein 20-jähriger Bochumer soll im Stadion einen Fußballfan, der bereits am Boden lag, mindestens fünfmal heftig in den Bauch getreten haben. Jetzt steht er vor Gericht.
Diesmal sitzt kein Fußballrabauke auf der Anklagebank, sondern ein ehemaliger Ordner. Der 20-jährige Bochumer war am 11. Dezember 2010 beim Bundesligaspiel Köln gegen Frankfurt eingesetzt. In der ersten Halbzeit soll er mit anderen Ordnern einen Gästefan zu Boden gebracht und ihm dort mindestens fünfmal heftig in den Bauch getreten haben. Vor dem Amtsgericht wies er die Vorwürfe am Donnerstag zurück.
Anlass der Randale war, dass einige Gästefans auf den Zaun geklettert waren. Sie sollten da weg, forderten die Ordner. Das brachte angeblich auch die anderen Fans auf. Ein szenekundiger Polizist (53) sprach am Donnerstag im Zeugenstand vom „Solidarisierungsprozess“: „Wenn man einem Ultra was will, hat man die ganze Meute, die Horde gegen sich.“ Jedenfalls gab es zwischen den Ordnern und Fans handfesten Ärger. Dabei soll der Bochumer dann zugetreten haben. Der betroffene Fan ist bis heute unbekannt.
Der Angeklagte räumte nur ein, ein Feuerzeug in den Fanblock geworfen zu haben. Die Fans hätten ihn zuvor beleidigt und selbst beworfen, sagte er. Die Polizei hatte ihn wegen des Feuerzeugs sofort weggeschafft, weil er entgegen jeder Ordner-Regel nicht deeskalierend gehandelt hatte.
Das Gericht konnte die Schuldfrage am Donnerstag nicht klären. Gleiches gilt für einen weiteren Vorwurf: Er soll in Bochum einen Disko-Türsteher heftig geschlagen haben. Auch das bestreitet er. Prozessfortsetzung: 24. November.