Bochum..
Einen neuerlichen, womöglich vielversprechenden Anlauf nimmt das Vorhaben „Literaturhaus Bochum“. Die SPD-Fraktion wird im Kultur- und Sportausschuss in seiner nächsten Sitzung am 11. November (14 Uhr, Rathaus, Kleiner Sitzungssaal), eine entsprechende Anfrage einreichen.
Die Verwaltung wird damit gebeten, zu prüfen, wie und in welcher Form ein Literaturhaus zu realisieren wäre. Das passende Gebäude ist auch schon gefunden: das ehemalige Stadtgärtner-Wohnhaus im Stadtpark.
Schon länger geplant
Die städtische Immobilie steht leer und soll nicht wieder privat vermietet werden. So stünde das Haus, das zwar renovierungsbedürftig, aber nicht baufällig ist, zur Verfügung, um darin das „Literaturhaus Bochum“ unterzubringen. Das Vorhaben ist schon länger in der Diskussion; in dem Zentrum für Literatur sollen u.a. Lesungen mit etablierten und Nachwuchsautoren, Schreibkurse, Vorträge, Lesungen mit Musik oder auch Lese-Marathons veranstaltet werden. Es wäre ein ruhrgebietsweit einmaliges Projekt. Die Literarische Gesellschaft ist federführend bei der Umsetzung. „Die Pläne sind fortgeschritten, es schwebt uns eine feste Anlaufstelle für alle Literaturinteressierten nicht nur in Bochum vor“, so Ralph Köhnen, der Vorsitzende der Literarischen Gesellschaft auf WAZ-Anfrage. Auch die Ruhr-Universität könnte konzeptionell eingebunden werden, etwa, was literatur- oder medienwissenschaftliche Vorträge angeht.
Der Wunsch, das weit verzweigte Netz von Literatur-Aktivitäten in Bochum auf einer Plattform zu bündeln, ist schon alt – und nicht nur wegen des Buches im Stadtwappen eine Herausforderung. Denn die dezentralen Veranstalter und Veranstaltungsorte - in welcher Form auch immer - in das neue Haus einzubinden, dürfte kein Selbstläufer werden. So haben sich renommierte Lese-Reihen wie „Macondo – Die Lust auf Hören“ in der Rotunde eine Heimstatt und einen festen Publikumskreis erarbeitet. „Die Frage der Integration all dieser Literatur ngebote ist vollkommen offen“, so Köhnen.
Immerhin: Der Vorstoß läuft, und mit der Eingabe übermorgen im Kulturausschuss würde das Literaturhaus sozusagen im politischen Raum verankert. Eine Antwort auf seine Anfrage erwartet der kulturpolitische Sprecher der SPD, Hans H. Hanke, Anfang des neuen Jahres.