Bochum. .
Ja-Sagen ist „in“ – wie sonst ließe sich der Erfolg der Hochzeitsmessen in der vergangenen Zeit erklären? Am vergangenen Wochenende stöberten wieder tausende Besucher zwischen weißen Kleidern und schwarzen Anzügen nach ihrer Traumhochzeit. Im Ruhrcongress umwarben sie rund 100 Aussteller. Bereits zum 20. Mal fand die „Hochzeitsmesse Bochum 2011“am Stadionring statt, zuletzt im Januar 2011 (die WAZ berichtete) – allerdings in kleinerer Fassung. Grund: Die meisten Paare sagen im Frühjahr und Sommer: „Ja!“. Also muss im Herbst die Planung beginnen.
Ringe selber schmeiden
Allein elf Brautausstatter hatten ihre „Träume in Weiß“ dabei, jede Menge Juweliere und Fotografen, Limousinen und Caterer – kurz: Bei der Messe gab es alles rund um den „schönsten Tag im Leben“. Aber zwischen weißen Kleidern, mehrstöckigen Torten und goldenen Ringen gab es auch unerwartete Dinge zu entdecken.
Das fing an mit einem schwarzen Brautkleid und ging weiter bei dem Hochzeits-Mini als Alternative zu Rolls-Royce oder Mercedes Benz. Ebenfalls etwas anders: „Kargu‘s Hobbyschmiede“. „Bei uns kann man die Ringe nicht nur selber designen, sondern auch selber schmieden“, erklärte Silke Paul von der Goldschmiedewerkstatt. Natürlich werkeln Braut und Bräutigam unter Anleitung an den wertvollen Stücken. „Das Ergebnis ist halt kein Ring von der Stange“, so Paul weiter, „sondern wirklich etwas besonderes“.
Besonders wirkte auch der mittelalterliche Stand von „other ages“, einer Eventagentur, die auch Hochzeiten organisiert. „Im Prinzip bieten wir kleine Zeitreisen an“, erklärte Stefanus von Eskinivack. Typische Mittelalterhochzeiten laufen etwas anders ab: da gibt es den Ochsen am Spieß im Burghof und nach der Trauung wird die Braut von Reitern in voller Rüstung entführt. Beim Bankett treten Gaukler und Feuerspucker auf und der Hofmarschall kündigt zum Fanfarenstoß alle Gäste an.
Aber auch neueste Trends wurden präsentiert. „Der Mann trägt dazu wieder Frack“, stellte Heike Ritscher vom Maß-Herrenausstatter „dikay 51“ fest. Fliege oder Plastron, eine Art breite Krawatte, seien der neueste Schrei. „Kummerbund und Hemdbrust, wie man sie aus amerikanischen Filmen kennt, trägt heute kaum jemand“, sagte Ritscher.
Die Mehrzahl der Stände richtete sich zwar an die Braut, allerdings rückt der Bräutigam immer mehr in den Mittelpunkt: So bringt die Zeitschrift „Braut“ jährlich das „Special“ „Bräutigam“ heraus. Schließlich gehören zum Heiraten ja immer zwei.