Es war damals erst später Mittag, aber trotzdem hatte der Autofahrer (41) bereits über 1,5 Promille Alkohol im Blut. Das brachte ihm am Mittwoch vor dem Amtsgericht eine Geldstrafe von 600 Euro (60 Tagessätze) ein.
Außerdem muss der seit einigen Jahren arbeitslose Bauarbeiter insgesamt ein Jahr auf den Führerschein verzichten. Schon seit dem Unfall ist er weg.
Der bisher unbescholtene Mann hatte am 28. Juni 2008 in Wattenscheid mit seinem Audi gegen 13.40 Uhr einen parkenden Pkw gerammt, war dann aber einfach weitergefahren, ohne sich um den Sachschaden (800 €) zu kümmern. Er ging in eine Teestube in der Nähe und trank drei Bier - „weil er so erschrocken war”, wie sein Verteidiger erklärte. Nach den Bierchen habe sich sein Mandant selbst der Polizei stellen wollen, „aber wie das so ist in Bochum: Da war die Polizei schneller.” Zwei Stunden nach dem Unfall fing sie den Betrunkenen ab. Also wurde er auch für Unfallflucht bestraft.
"Todesfall in der Familie"
Die hohe Promillezahl, so der Alkoholsünder, resultiere vom Konsum am Abend zuvor. „Es gab einen Todesfall in der Familie.” Bei der Festnahme hatte er fast 2,2, Promille intus gehabt.
Als die Staatsanwältin ihren Strafantrag stellen wollte, riet ihr der Verteidiger, sich lieber eine Bedenkpause zu nehmen. Das tue er selbst schließlich auch immer. Der Richter dazu: „Das heißt ja nichts.” Allgemeines Gelächter.