Weil sie einen Krankenhausarzt wochenlang psychisch terrorisiert haben soll, wird das Bochumer Schöffengericht eine 34-jährige Bochumerin zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilen.

Diesen Strafbefehl kündigte es am Donnerstag im Gerichtssaal an, nachdem die Frau nicht zu ihrem Prozess erschienen war. Als Auflage muss sie eine Psychotherapie machen.

Belästigende Post

Laut Anklage hatte die Frau ihr Opfer im Frühjahr 2007 kennengelernt. Eine Liebesbeziehung gab es nicht. Ganz im Gegenteil. Die Frau soll den Arzt mit unzähligen, teils bedrohlichen E-Mails, SMS und Telefonaten beharrlich belästigt haben. Zwischenzeitlich hatte der Mann zwar Anzeige erstattet und den Kontakt abgebrochen. Doch sie stellte ihm weiter nach und beschimpfte ihn, wie es heißt. Der Anklage zufolge behauptete sie auch, dass er sie verfolgen, bedrohen und ihr das Leben zerstören würde.

Etwas besonders Boshaftes

Dann soll sie etwas besonders Boshaftes getan haben. Laut Anklage verbreitete sie, dass sie schwanger von ihm sei. Und sie beschuldigte ihn gegenüber seinen Vorgesetzten und dem Personalrat, dass er Patienten zum Selbstmord aufgefordert habe - was alles gelogen war. Außerdem habe er Liebesbeziehungen zu Patienten gehabt - was ebenfalls nicht stimmte. Der Arzt geriet durch diese üblen Nachreden unter Rechtfertigungsdruck bei seinen Chefs.

Die Angeklagte kann gegen den Strafbefehl Einspruch erheben. Dann würde erneut ein Prozess anberaumt.

Weitere Bestrafung wegen Stalking

Erst vorgestern war ein Bochumer (49) vom Amtsgerichts wegen Stalkings zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. B.Ki.