Masterplan listet Bauvorhaben in Höhe von 440 Millionen Euro auf

„Bochum hat mehr zu bieten als schlechte Nachrichten”, so kommentiert Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch die Veröffentlichung des Masterplans Innenstadt. Darin listet die Stadt laufende und künftige Projekte überwiegend privater Investoren, aber auch der Kommune auf, die in nächsten Jahren der City eine neue Prägung verpassen werden.

„Natürlich wollen wir damit klappern”, sagte er bei der Präsentation. Denn wenn es etwa um expansionswillige große Marken geht, die bislang in Bochum fehlen, musste die städtische Wirtschaftsförderung stets abwinken: „Uns fehlen Flächen in Größenordnungen ab 1500 Quadratmeter.” Das wird sich ändern, wenn die Justiz zum Ostring zieht: rund 25 000 Quadratmeter stehen dann für Handel und Büros an der Viktoriastraße zur Verfügung. Der City-Einzelhandel zeigt zwar noch Widerstand, doch „wir brauchen ein gewisses Maß an Wettbewerb”. Insgesamt werde das aktuelle Gerichtsviertel dramatisch verändert. „Die Frage ist, was machen all die Anwälte – zieht deren Karawane mit zum Ostring?”, so Eckart Kröck, Leiter des Stadtplanungsamtes. Davon geht jedenfalls Grundstückseigentümer Fiege aus: Er will den alten Nordbahnhof nicht nur für Gastronomie, sondern vor allem für Büros umbauen.

Angesprochen sind auch Haus- und Grundstückseigentümer in der Innenstadt: Sie sollten sich mit Nachbarn zusammentun, um größere Ladenlokale anbieten zu können. Die hiesiger 1-A-Lage misst nur wenige hundert Meter vom Husemannplatz bis zur Drehscheibe. „Es wäre tragisch, wenn bis 2014, wenn die Justiz umgezogen und der Altbau abgerissen ist, in Sachen Einzelhandel in Bochum nichts passierte.”

Der Masterplan umfasst in erster Linie städtebauliche Vorhaben. Darunter fällt der künftige Stadtturm am Hauptbahnhof; das Grundstück wird demnächst ausgeschrieben, es haben sich laut Kratzsch bereits potenzielle Nutzer gemeldet. Bewegung gibt es auch am so genannten City-Tor Süd. Im Herbst wird der Konrad-Adenauer-Platz mit Landesmitteln gänzlich umgebaut und aufgepeppt mit künstlerischen Lichtinstallationen. Kratzsch: „Am ehemaligen Katholikentagsbahnhof sollen das Prinz-Regent-Theater sowie ein Haus der Literatur ein Domizil finden. Thürmer wiederum erwägt, einen Teil des Landesbehördenhauses direkt neben der Christuskirche, wo der Kammermusiksaal entstehen soll, für sein Unternehmen zu erwerben.”

Insgesamt haben die Projekte ein Investitionsvolumen von 440 Millionen Euro, „unser Konjunkturpaket I”, so Eckhart Kröck.

Kommentar