Der erste regionale Wohunungsmarktbericht zeigt kommunale Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Bochum und zehn anderen Revier-Städten auf.

„Mit dem ersten regionalen Wohnungsmarktbericht wollen wir über den Stadtrand hinaus den Blick für die Region schärfen”, erklärt Wolfgang Loke vom Amt für Bauverwaltung und Wohnungswesen das Produkt einer zweijährigen Zusammenarbeit der elf Städte Bochum, Essen, Duisburg, Oberhausen, Mülheim, Bottrop, Gelsenkirchen, Herne, Hagen, Dortmund und Hamm.

Städteregion Ruhr 2030

Im Rahmen der „Städteregion Ruhr 2030” hatten die elf Ruhr-Städte 2007 den Aufbau einer regionalen Wohnungsmarktbeobachtung beschlossen. Die Idee: Will man beispielsweise (lokal) ein Gleichgewicht von Wohnungsneubau, Abriss und Bestandsentwicklung schaffen werden, soll das regelmäßige (regionale) Sichten des Wohnungsmarktes die Überprüfung bestehender Konzepte und die Entwicklung neuer Strategien erleichtern. „Insofern ist der regionale Bericht absolut zweckmäßig, da alle Zahlen nach gleichen Grundlagen, anhand eines Indikatorenkatalogs, erhoben wurden”, so Manfred Scheel vom Amt für Bauverwaltung und Wohnungswesen. Beispielsweise nutzt der Bericht Immobilienpreise, Bautätigkeiten und Bevölkerungsentwicklung als Kennzahlen, mittels derer der Überblick über den regionalen Wohnungsmarkt entsteht.

Bautätigkeit stark unterdurchschnittlich

Und wo rangiert Bochum im Ruhr-Vergleich? Während Bauland in Bochum überdurchschnittlich teuer und auch das Mietniveau vergleichsweise hoch ist, ist die Bautätigkeit stark unterdurchschnittlich: Bei Mehrfamilienhäusern liegt Bochums Bautätigkeit in der Region am niedrigsten, bei Ein-/Zweifamilienhäusern am zweitniedrigsten. Beim Baualter des Wohnungsbestandes liegt Bochum jedoch im regionalen Durchschnitt: Mit 70 Prozent der Bestände älter als 40 Jahre entspricht der lokale Bestand ungefähr dem Niveau der Region. Sichtbar werden im ersten regionalen Wohnungsmarktbericht sowohl die Gemeinsamkeiten der Städteregion, als auch die Wohnungsmarktunterschiede, die aus Unterschieden in den Siedlungsstrukturen und den kommunalen Strategien resultieren. Positiv überrascht ist Loke angesichts der wohnungspolitischen Konkurrenz der Ruhrstädte deshalb „von der offenen und produktiven Zusammenarbeit der elf Städte”.