Die Stadt Bochum hat Mitarbeitern der Justizvollzugsanstalt „Krümmede”, die wegen der geplanten Anstalt für Sextäter ihre Wohnungen räumen sollen, am Freitag Ersatz angeboten.
Es handelt sich dabei um Wohnungen im „Grummer Karree” an der I. Parallel-Straße. Dort modernisiert die stadtnahe Firma VBW Bauen und Wohnen einen Komplex mit über 180 Wohnungen für 12 Millionen Euro.
Der erste Bauabschnitt ist längst vermietet, der zweite zum größten Teil auch, aber der dritte, so VBW-Chef Dr. Dieter Kraemer, könnte passen, von der Anzahl ebenso wie von der Zeit.
"Ein anständiges Angebot"
Mit großer Erleichterung reagierte Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz auf diese Nachricht. Auch Justizvollzugsbeamter Rolf Lensing, Sprecher der Wohninitiative an der „Krümmede”, sprach von einem anständigen Angebot und bedankte sich. Am Freitagnachmittag wurden die anderen betroffenen Bewohner der „Krümmede” informiert.
„Das ist das Ergebnis der Bemühungen, die Wohnsituation zu einer versöhnlichen Lösung zu bringen,” sagte Scholz. Den Abriss der Häuser an der Justizvollzugsanstalt „Krümmede” könne die Stadt nicht verhindern.
Inzwischen, so Rolf Lensing, habe das Justizministerium Zugeständnisse an die Bewohner gemacht, von denen heute noch 59 Mietparteien da seien. Wer bis zum 31. März per Unterschrift in die Räumung einwillige, könne dort noch bis zum 31. Dezember 2010 bleiben. Ursprünglich sollte schon bis 30. November 2009 geräumt werden. Diesen frühen Räumungstermin würden allerdings die riskieren, die jetzt nicht unterschreiben.
Finanzielle Unterstützung vom Land
Wie Lensing sagte, habe Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter, mit der er am Donnerstag noch gesprochen hatte, zugesichert, dass die betroffenen Krümmede-Bewohner finanzielle Unterstützung erhalten: 20 Jahre lang pro Jahr 195 Euro, dazu pro qm weitere 15 Euro. Auch würden Umzugskosten für JVA-Mitarbeiter, Pensionäre und Hinterbliebene übernommen.
Dass die VBW im „Grummer Karree” eine Lösung für die Bauopfer an der „Krümmede” gefunden habe, sei eine „glückliche Fügung”, lobte die OB.