Städtebauinvestitionen bekanntgegeben: Bochum profitiert im Westend, in der Hustadt und im Viktoria-Quartier

Sabine Vogt

Die Städtebauförderung des Landes hat ein neues Rekordniveau erreicht: Insgesamt 261 Millionen Euro fließen in NRW-Städte; nahezu jede zweite Kommune erhält in diesem Jahr Fördermittel für die Stadtentwicklung. Bauminister Lutz Lienenkämper stellte am Dienstag das Städtebau-Investitionsprogramm 2009 vor. Im Vorjahr umfasste das Programmvolumen 218 Millionen Euro.

„Ein so hohes Programmvolumen hat es seit dem Jahr 2000 nicht mehr gegeben“, betonte Lienenkämper. „Bund und Land haben ihre Mittel angesichts der Wirtschaftskrise deutlich aufgestockt. Die Projekte sollen jetzt zügig umgesetzt werden, damit die Städtebauinvestitionen ihren wichtigen Beitrag zur Stützung der Konjunktur leisten können. Davon profitieren besonders die kleinen und mittelständischen Unternehmen vor Ort“, sagte der Minister.

Gefördert werden mehrere Maßnahmenpakete:

Stärkung der Innenstädte und Ortsteilzentren, Entwicklung von Brachflächen, Soziale Stadt und Stadtumbau West: Bochum profitiert vorrangig von Maßnahmen der „Sozialen Stadt” und Stadtumbau West. So gibt es 2,301 Millionen Euro fürs Westend. Das Stadtquartier in Stahlhausen, Goldhamme und Grumme soll aufgewertet werden, indem Wohnumfeld, öffentlicher Raum und Gebäudebestand verbessert werden. Schülhöfe werden geöffnet, wobei Bewohner jeweils an den Sanierungen beteiligt sind.

1,437 Millionen € gibt es für die Sanierung der Innenstadt West (Westpark), um die Brache zum Stadtquartier für Gewerbe, Kultur, Freizeit und Wohnen umzubauen. 914 000 Euro fließen in die Sanierung der Bochumer Innenstadt: die neue Impuls-Bühne im Bermuda-Dreieck und eines der Kunstlichttore.

Die „innere Hustadt” wird mit 840 000 Euro gefördert: Damit soll eine in den 60er/70er Jahren hochverdichteten Wohnsiedlungen erneuert werden. Für die Lennershofsiedlung soll es 80 000 Euro geben. Das Viktoriaquartier mit Umbau der Marienkirche gibt es 1,073 Mio €; für das Stadtumbaugebiet Dahlhausen (familiengerechter Wohnungsbau auf der ehemaligen Güterbahnhoffläche) fließen 563 000 Euro, und für die Reaktivierung der Zechenbrache Holland in Wattenscheid 580 000 €.

Für 57 Maßnahmen im Rahmen der „Sozialen Stadt“ stehen Zuschüsse von 76 Millionen Euro zur Verfügung. Das Programm zielt darauf ab, schwierige Stadtteile zu stabilisieren. Dafür ist vor allem die Eigenverantwortlichkeit von Bewohnern, Vereinen und Organisationen vor Ort zu stärken.

Im Programm „Stadtumbau West“ fließen 88 Millionen Euro für 70 Maßnahmen. Sie sollen dem drohenden Funktions- und Attraktivitätsverlust der Städte und dem schwindenden Wohnwert ganzer Quartiere entgegenwirken. Die Anliegen von Wohnungs- und Städtebau werden verzahnt und privates Kapital für die notwendigen Aufwertungen und Umstrukturierungen aktiviert.

Die schwierigen Stadtquartiere liegen häufig in Städten, die nicht über einen ausgeglichenen Haushalt verfügen. Deshalb, so der Minister, müsse die integrierte Stadterneuerung hier breit verankert werden. Einerseits, um die Kommunen finanziell zu entlasten, andererseits, um die Eigenverantwortlichkeit der Bewohner, Vereine, Organisationen in den Stadtteilen zu stärken.