„Fast europaweit gibt es derzeit nichts vergleichbares“. So Volker Brunswick, Geschäftsführer des Boom Stores am Beginn der Kortumstraße. In exponierter Lage am Konrad-Adenauer-Platz wird hier seit September Mode von Action-Sport-Marken angeboten sowie Skateboards und Zubehör.
Die Einschätzung des Geschäftsführeres über den Laden ist nicht nur dem Besitzerstolz geschuldet. Vielmehr ist Brunswick ein versierter Kenner der Materie. Mit seiner Bochumer Agentur Vivamo (Sitz an der Herner Straße 299) ist er seit fünf Jahren als Messe- und Ladenbauer aktiv. Vor allem für jene Marken, die er nun auch in seinem Store präsentiert. Und das sind genau jene Labels, die derzeit im Bereich Skateboard, Surfsport und Snowboarding führend sind und über entsprechende Kundschaft verfügt. Die ist sehr aufgeschlossen für Zeitgeist, Jugendkultur und Mode rund um die Street-Art. „Wir wollen das Wohnzimmer für diese Szene werden“, sagt Brunswick.
Skateboarden ist in
Und das ist keine kleines Zimmer. 230 Quadratmeter hat der Laden im Erdgeschoss, darunter noch einmal 170. Um die fünfzehn angesagte Marken sind im Angebot, Kleidung zumeist, aber auch coole Accessoires. Dazu eine große Auswahl von Skateboards in allen Farben und Größen. „Skateboarden ist grade wieder in“, freut sich Brunswick.
Doch die Ladenfläche dient nicht nur dem Verkaufsaspekt, sie soll zusätzlich genutzt werden, um den von der Zielgruppe geschätzten Mehrwehrt zu generieren. Events, Präsentationen, sogar Konzerte sollen stattfinden. So stattgefunden bereits bei der Eröffnung und der „Vor-Eröffnung“ während Bochum Total getan, als Partys mit DJs gefeiert worden waren. Als ein fester Termin für die Kunden steht ab sofort der Mittwoch fest, dann verwandelt sich zwischen 18 und 22 Uhr der Laden in eine Lounge mit Getränken und Musik.
Skatepark auf dem Dach
Endgültig zum überregionalen Treffpunkt verspricht der Laden im Frühjahr zu werden: dann eröffnet auf dem Dach des Rundbaus ein Skatepark. Auf 400 Quadratmetern können sich dann junge und jung gebliebene Menschen auf einem Stadt-Parcours mit rollenden Brettern vergnügen. „Dieser Park wird komplett von der Industrie finanziert“, sagt Brunswick nicht ohne Stolz. Das zeige, welchen Stellenwert das Geschäft auf dieser Ebene genieße.
Die Exklusivität im Inneren hat ihren Preis. 300.000 Euro seien laut Brunswick investiert worden in den Laden. Im Oktober 2010 war es, als ihm zu Ohren gekommen sei, dass der Bauherr keine Gastronomie in den Neubau haben wollte, sondern hochwertigen Einzelhandel - „Gegen die Ballermanisierung des Dreiecks“. Sofort sei er mit seiner Geschäftsidee vorstellig geworden. Ein Nebenaspekt für Brunswicks Engagement ist, dass der Laden quasi als Flagship-Store, als Beispiel für das Potenzial seiner Agentur dienen könne. „Innen ist er komplett nach unseren Vorstellungen konzipiert und eingerichtet“, so der 45-jährige Geschäftsführer.
Street-Art Hochburg Bochum
Für die Zukunft ergebe sich die Hoffnung, dass sich Bochum zu einer Art Hochburg für die Street-Art Szene entwickeln könnte. Und der Boom- Store dann ein Aspekt unter mehreren sein wird. Zusammen mit schon vorhandenen Läden (z.B. der Hype Gallery), mit der neuen Rotunde und einem schicken Ehrenfeld, dazu ein aufgewertetes Bermudadreieck. Damit könnte Bochum im Szene-Segment massiv punkten.