Bochum. .

„Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, stehen alle meine sechs Lieblinge freudig an der Tür. So einen Mann müssen Sie erst mal finden!“ Petra Eberhardt ist Katzenmutter mit Leib und Seele. Und auch für heimatlose und ausgesetzte Streuner hat die Tierfreundin ein großes Herz.

Vor 14 Jahren hatte die Gewerkschaftssekretärin der IG Metall in Bochum ihre Liebe zu den Stubentigern entdeckt. Micky und Fisch („Der aß nur Krabben, daher der Name“) hießen die beiden ersten Katzen, die Petra Eberhardt aus dem Tierheim aufnahm. Es folgte Sunny, der alsbald mit Rudi, Robby und Ritchie für Nachwuchs sorgte. Als Notfall stieß vor zwei Jahren Mungo Jerry hinzu. Fisch ist zwischenzeitlich verschwunden. Die Katzenfamilie in Weitmar umfasst aber immerhin noch sechs Vierbeiner.

Damit nicht genug: Regelmäßig hocken weitere Katzen und Kätzchen mal laut, mal leise jaulend vor der Terrassentür. „Mein Garten ist gesichert wie Stuttgart-Stammheim. Ich muss daher vermuten, dass die Tiere von ihren Besitzern über den Zaun auf mein Grundstück geworfen werden“, sagt Petra Eberhardt. Der Fluch der guten Tat: Offenbar hat sich herumgesprochen, dass sich die 57-Jährige für den Verein „Tiere in Not“ engagiert.

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Von DerWesten

Petra Eberhardt lässt die Katzen in die Gartenlaube und versorgt sie mit Futter und Milch. Mit Fotos auf öffentlichen Aushängen in der Nachbarschaft sucht sie nach den Frauchen und Herrchen – fast immer vergeblich. „Die Tiere haben kein Zuhause oder wurden bewusst ‘rausgeschmissen.“ Meldet sich niemand, holen Mitarbeiter des Vereins „Tiere in Not“ die Katzen ab. Alle Tiere werden – das ist den Tierschützern ganz wichtig – auf Kosten des Vereins kastriert. Jüngere Katzen und Kater haben mitunter das Glück, eine neue Familie zu finden. Die meisten älteren Tiere will aber niemand haben. Sie werden deshalb wieder ausgesetzt – stets in der Nähe einer der insgesamt 26 Futterstellen, die die ehrenamtlichen Tierschützer im gesamten Stadtgebiet unterhalten und an denen sich täglich über 250 Katzen versorgen (wir berichten demnächst ausführlich).

Obwohl kein Mitglied des Vereins, ist Petra Eberhardt als Anlaufstelle für herrenlose Tiere ein wichtiger Teil des Bochumer Notdienst-Netzwerks. Warum? „Weil Tierliebe in jedem von uns wohnen sollte“, sagt die Katzenmama. Und: „Weil ich Katzen ganz besonders liebe. Sie haben ihren eigenen Kopf, ihre eigene Persönlichkeit und sind dankbar für jede Zuwendung.“

So einen Mann muss man erst mal finden...