Bochum. . Bombenalarm im Bochumer Hauptbahnhof: Am Freitag meldete die Bundespolizei, dass an der Fernbushaltestelle an der Wittener Straße direkt neben dem Bahnhofsgebäude zwei verdächtige verpackte Pakete liegen. Nach der Entwarnung wurde die Gebäude-Sperrung um 17.40 Uhr aufgehoben, dann erst konnte der Zugverkehr wieder anlaufen.
Chaos im Zugverkehr wegen eines Bombenalarms in Bochum: Am Freitagnachmittag wurde der Hauptbahnhof größenteils abgeriegelt, was große Auswirkungen auf den NRW-Schienenverkehr nach sich zog. Am Nachmittag fielen zahlreiche Züge aus, die über Bochum fahren sollten. Andere hielten nicht am Hauptbahnhof. Nach Auskunft der Deutschen Bahn waren auch einige ICE und IC betroffen. Die Verspätungen zogen sich bis in die Abendstunden hinein und wirkten sich auf das gesamte Ruhrgebiet aus.
Die verdächtigen Pakete wurden gegen 14.30 Uhr entdeckt. Gegen 15.10 Uhr sperrte die Polizei den Bochumer Hauptbahnhof bis 17.40 Uhr weitgehend für die Bevölkerung, auch der Zugverkehr wurde gestoppt. Die Straßenbahn zum Lohring war ebenfalls gesperrt, damit die verdächtigen Gegenstände unter der Eisenbahnbrücke an der Wittener Straße untersucht werden konnten.
Der gesamte Fernverkehr in NRW sei dadurch fast völlig zum Erliegen gekommen, berichtete die Bahnpolizei. Gleiches galt am Nachmittag auch für den Nahverkehr, in Bochum etwa bildeten nur eine S-Bahn und die Nokia-Bahn nach Gelsenkirchen die Ausnahme, der Zugang zur U-Bahn-Station im Hauptbahnhof war teilweise möglich. Auch der städtische Busverkehr wurde beeinträchtigt.
Sprengstoff-Experte im Einsatz
Der Sprengstoff-Verdacht erhärtete sich glücklicherweise jedoch nicht. Um zu klären, ob sich nahe des Hauptbahnhofs in zwei verdächtigen Paketen explosive Gegenstände befanden, wurden Sprengstoff-Experten angefordert. Diese sogenannten USBV-Entschärfer sollten den Inhalt verifizieren. Die Experten für „unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen" stellten fest, dass von den Paketen keine Gefahr ausgehen könne.
In den mit Folie umhüllten Paketen an der Wittener Straße lagen nach Angaben der Polizei Gegenstände, die wie ein zusammengerollter Teppich und eine Dunstabzugshaube aussahen. Die Teile waren allerdings verpackt. Am späten Nachmittag gab die Einsatzleitung bekannt, dass e sich bei den vermeintlich gefährlichen Gegenstände um eine gebrauchte Friteuse und einen Teppich handele. Die Polizei vermutet, dass jemand dies vergessen oder entsorgt hatte oder später abholen wollte.
Zuvor hatte es schon auf dem Wertstoffhof in Bochum-Kornharpen einen Sprengstoff-Einsatz gegeben. Dort wurde ein Kampfmittel aus dem Weltkrieg, eine 50 Zentimeter große Mörsergranate, entschärft.
VfL-Heimspiel gegen Frankfurt verspätet angepfiffen
Aufgrund der weitreichenden Folgen der Hauptbahnhof-Sperrung begann auch die Zweitliga-Partie des VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt am Abend mit 30-minütiger Verzögerung. Die Gäste-Fans wurden nach Herne umgeleitet, damit sie rechtzeitig zum neu festgelegten Anstoß um 18.30 Uhr ins Rewirpower-Stadion kommen konnten.